#ZeroWaste: Ich weiß, du liest Zero Waste und verdrehst wahrscheinlich schon die Augen, weil die nächste Bloggerin denkt, sie wäre die Erbin Mutter Erde und müsse diese beschützen. Naja, müssen wir das nicht eigentlich alle? Leben wir nicht alle hier, auf Mutter Erde? Überall liest man: Plastik ist schlecht. Weißt du wieso? Ich wusste es auch nicht. Ich habe lediglich meinen Mann gefragt Müllsäcke auf seinem Heimweg mitzubringen, was er auch tat.
Irgendwann später am Abend roch es nach verbanntem Plastik. Ich suchte überall in der Wohnung und fand nichts. Ich suchte weiter und weiter, bis mich meine Nase zu den neuen Müllsäcken brachte. Sofort entsorgte ich die Müllsäcke aus schlechter Qualität aus Angst um meine Tochter. Und das war das erste Mal, dass ich mich hinsetzte und im Internet über Plastik las. Plastik kann in großen Mengen Krebs auslösen, wusstest du das? Sie wirken wie Hormone und können zum Teil auch deinem Kind im Mutterleib schädigen. Ja, vielleicht nicht zu einem großen Prozentsatz, aber da ist die Gefahr auf jeden Fall. Plastik kann und tut noch eine Sache: Die Stoffe darin gehen in Raumluft und Lebensmittel über. Das merke ich ganz stark, wenn ich den Trinkbecher meiner Tochter auswasche, weshalb sie nun einen Bambusbecher hat.
Wir leben zum Teil in Kuwait. Hier werden dir beim Supermarkt Unmengen an Plastiksackerl gegeben. Fast für jedes gekaufte Produkt eines. Wenn wir also pro Woche zum Beispiel 30 Produkte kaufen, haben wir schon einmal 30 Säcke. Im Monat sind das 120 Säcke- das ist verdammt viel. Ich verwende deswegen nur noch zwei große Stoffsackerl, einen Bambuskorb und verzichte komplett auf alles andere. Auf Plastiksackerl zu verzichten ist einfach. Außerdem bin ich ein Fan von Kokosöl. Auch hier hatte ich die Wahl zwischen Plastik oder im Glas. Natürlich kaufte ich die Plastikverpackung, weil diese um 2 Euro (umgerechnet) billiger war. Leider roch aber das Öl nach Plastik und nicht nach Kokos. Seitdem all diese Dinge also passiert sind, halte ich es für keinen Zufall mehr und versuche bewusst auf Plastik zu verzichten wo ich kann. Schmeiße ich jetzt alles weg, was aus Plastik ist? Nein. Aber ich achte in Zukunft darauf, was mir ins Haus kommt und was meine Tochter einatmet.
Und das hier ist ein Gefallen an all jene Damen, die noch nicht zur Menstruationstasse gegriffen haben: Versuche es. Sollte es dir nicht gefallen, lass es sein. Ich bin die Sorte Frau, die in ihrer Periode immer mit Krämpfe zu kämpfen hat und kaum aufrecht gehen kann. Ich würde diese Tage am liebsten frei nehmen, mich mit Donuts und kaltem (alkoholfreiem) Bier im Badezimmer einsperren. Eine Binde reichte nie, es mussten zwei sein und nachts war mir alles untenrum mehr als unangenehm. Dann wechselte ich zum Tampon. Tagsüber immer noch schmerzhaft, dann kam noch die gereizte Haut, weil die Dinger zu trocken sind (selbst mit diesem Silk-Kack), aber nachts defintiv besser als die Binde, was das Auslaufen betrifft. Irgendwann entdecke ich diese Zaubertassen, lasse aber bewusst die Finger davon, weil ich die Idee ekelhaft und eigenartig finde. HA! Und hier ertappte ich mich selbst: Ich bin eine Frau, die ihre eigene Periode ekelhaft findet und ja nicht in Berührung mit dieser kommen mag. Zur Bestrafung besorge ich mir erst so eine Menstruationstasse und sperre meinen Körper mit mir selbst und der Tasse eine Periode lang ein. Was ist passiert? Magie! Menstruationstassen sind die beste Erfindung seitdem es Mannerschnitten gibt! Und ich weiß, dass das sehr subjektiv ist, aber diese Dinger sind nicht nur umweltschützend, sondern auch dichschützend. Ohne Chemie, ohne Parfum und ohne Aufsaugtricks, die deinem Körper mehr schaden als helfen. Einfaches Ausfließen und Auffangen. Punkt.
Manchmal blättere ich Magazine durch, oder schaue Fern und denke mir:“Maah, die schaut mit der Jacke so happy aus, die Jacke brauche ich auch.“ Oder,:„Diese Hose macht ihren Popo viel schöner, die Hose brauche ich auch.“ Dann kaufe ich mir die tolle Jacke und diese unglaubliche Zauber-Jeans und bin aber nicht glücklicher, sondern ärmer an Geld. Überall wird uns eingeflößt, dass Marke XY dich glücklicher, intelligenter, akzeptierte, besser, schneller und was weiß ich was macht. Das ist Bullshit. Dinge machen nicht glücklicher. Dinge nehmen Platz weg. Dinge machen Geld weniger und uns zu Konsummonster.
Mein Mann und ich verreisen sehr oft, wegen seinem Beruf. Sicher um die 4 Mal im Jahr. Wir wohnen auch an verschiedenen Orten und haben deswegen in Wien, Kuwait, Ägypten und Texas Kram. Und ich kann es nicht anders als „Kram“ nennen, weil es nix anderes als das ist. Kram sind Kleidung, Spielzeug, Schminksachen und anderes unnötiges Zeug. Klar wurde mir das, als ich einmal eine große Bestellung an Kleidung machte und meine Mutter meinte:“Hast du eine komplett neue Garderobe?“ Ich hatte gar nicht realisiert, dass es so viel ist, bis mir meine Mutter die Augen öffnete . Damals habe ich dann viel aussortiert, gespendet, online verkauft und gelernt: „Weniger ist Mehr“. Weniger Kram ist mehr Raum. Weniger Spielzeug, ist mehr basteln. Weniger Schminke, ist mehr ICH.
Seit Jahren mache ich meine eigenen Gesichtsmasken zu Hause. Nix Aufregendes, einfach nur „Beauty aus dem Kühlschrank“. Und weil meine Freundinnen davon begeistert sind, kommen einige Masken davon schon sehr bald auf meinem Blog „Hotel Mama“ unter dem #BeautyausdemKühlschrank. Für mich ist also Naturkosmetik sowieso eine alte Sache, was aber neu dazukommt ist: Haarpflege. Und ich weiß, es ist sicher äußerst komisch, dass eine Frau im Kopftuch von Haarpflege spricht, aber ich schwöre, einige Härchen habe ich noch am Kopf. Ich verwende seit einigen Wochen Roggenmehl und Wasser statt Shampoo. Was ich aber auch noch mag ist Kaffee, weil er die Haarwurzel stärkt. Mit Apfelessig wird Spliss bekämpft und danach kommt entweder Kokosöl oder Arganöl hinein, damit sie mir nicht zu strohig werden. Dein Körper ist dein Gut. Behandle ihn auch so.
Über Menerva
Mein Name ist Menerva. Ich bin das Gesicht hinter dem Blog „Hotel Mama“ und Freelancerin bei der Huffpost Germany.
Ich bin Schreibmaschine, Mutter, Ehefrau, Schwester, Freundin, Weltentbummlerin, Nachteule, Tagträumerin und Kuchenliebhaberin
Pssst: wer übrigens noch der Meinung ist, er hat zu viel Zeugs, der sollte mal in unsere #wirmistenaus Challenge reinschnuppern. Damit machen wir es dir einfacher, ein wenig Zeugs zu reduzieren, denn tatsächlich brauchen wir viel weniger als wir denken