Das Deo war eines der ersten Dinge, die ich gegen Naturkosmetik ausgetauscht habe, als ich begann, mir Gedanken über die Inhaltsstoffe herkömmlicher Pflegeprodukte zu machen. Denn wie in vielen anderen Produkten auch, sind hier Stoffe enthalten, die ich nicht an meinem Körper und schon gar nicht in der Nähe meiner Brüste (egal ob man gerade stillt oder nicht!) haben möchte.

Der ursprüngliche Grund war aber sogar noch ein ganz anderer. Ich habe immer recht darunter gelitten, so viel zu schwitzen und dann in Folge eben unter dem meist unangenehmen Geruch. Was hab ich nicht alles versucht und mir sogar Spezialprodukte vom Hautarzt verschreiben lassen. Fragt nicht, das war eine Chemie-Dröhnung, aber es hat gewirkt (und die Haut ganz wunderbar gereizt) Seit ich mich erinnern kann habe ich auch immer zwei verschiedene Deos benutzt … für Arsch und Friedrich sozusagen, es hat nichts wirklich genützt. Und dann kam Dani mit ihrem selbstgemachten Deo. … Deocreme selber machen

Das soll es bringen? Ja? Dani versicherte mir damals, ihr Deo wäre unschlagbar. Ich hatte Zweifel. Es hat mir noch nichts wirklich geholfen bisher. Ich brauche sicher ein halbes Jahr um mich durchzuringen, es zu versuchen. Die erste Runde war bescheiden. Ich gab nicht auf, Dani passte die Mengenverhältnisse ein wenig an und … Wahnsinn. Es wirkte! Unglaublich, ich war so glücklich. Alle, die ebenso stark Schwitzen, werden wissen, was ich meine. Mir ist ein Felsbrocken vom Herzen gefallen, ich hatte endlich etwas gegen diese elende Geruchsentwicklung bei der Schwitzerei im Sommer und im Winter gefunden…

Viele haben bereits (vor allem auf Instagram) gefragt, ob ich denn das Rezept verraten könnte. Deshalb gibt es hier heute das Grundrezept für die selbstgemachte Deocreme. Meine Creme wurde ein wenig angepasst. Das ist in dem Fall sowieso etwas, was ich jedem vorschlagen würde, der dich Deo selbst macht. Probier es aus und verändere die Formel, wie du sie brauchst.

Die Inhaltsstoffe der selbstgemachten Deocreme

Natron: neutralisiert Schweißgeruch durch seine antibakterielle Wirkung.

Zinkoxid hat eine trocknende Eigenschaft, trocknet die Haut aber nicht stark aus. Es verstopft die Poren nicht und wirkt antiseptisch. Dadurch haben jene Bakterien, die den Schweißgeruch verursachen keine Chance.

Stärke: als Hilfsstoff (verkleistert)

Kokosnussöl: hat antiseptische Eigenschaften und enthält antivirale sowie antimykotische Wirkstoffe. Es ist Konsistenzgeber und schmilzt ab ca. 25 Grad.

Sheabutter: ist ebenfalls Konsistenzgeber. Sie hat außerdem hohe Anteil an Triterpenen, Ölsäure, Triterpenalkoholen, Vitamin E, Beta-Karotin und Allantoin und wirkt pflegend vor allem bei trockener Haut. Damit wirkt sie dem Zinkoxid ein wenig entgegen.

Ätherische Öle: diese haben tatsächlich keinen Einfluß auf die Wirkung und du gibst sie ausschließlich zu, damit die  Mischung für dich gut riecht.

Deocreme selber machen

Zutaten

  • 2 TL Kokosöl*
  • 1 TL Sheabutter* (alternativ: Kakaobutter, dann wird die Creme fester)
  • 3 TL Natron, ich habe dieses hier zu Hause*
  • 3 TL Bio-Stärke (z.B. Mais, Weizen oder Kartoffelstärke)
  • eventuell 1/4 TL Zinkoxid (muß aber tatsächlich nicht unbedingt sein)
  • 1-2 Tropfen ätherisches Öl der Wahl (eigentlich gar nicht nötig)
  • 1 leerer Cremetiegel

So geht’s

Sheabutter und Kokosöl im Wasserbad schmelzen lassen. Vorsicht, Sheabutter darf nicht zu warm werden, sonst verfestigt sie sich nicht mehr.

Stärke, Natron und Zinkoxid vermengen und eventuell noch einmal vorab mit dem Mörser feiner Reiben. Dann in die Mischung gut einrühren. Wenn dir die Mischung zu körnig vorkommt, kannst du sie noch einmal mit dem Mörser bearbeiten.

1-2 Tropfen ätherisches Öl dazu (hier habe ich aktuell Deo mit Rosengeranie, ins Sprühdeo gebe ich Zitrone)

Einstweilen Tiegelchen für die Deocreme auswaschen (kochendes Wasser) und am besten noch mit Desinfekionsspray reinigen (muß nicht sein, ist aber natürlich besser für die Haltbarkeit).

Während die Creme abkühlt immer wieder ein bisschen umrühren, damit sich das Natron beim Festwerden nicht absetzt.

Damit die Deocreme wirkt, braucht man jeden Tag nur eine Fingerspitze voll auftragen, gefühlt hält so ein Kosmetiktiegel also ewig 😉

Deocreme selber machen

Tipps

Über 22 Grad wird Kokosöl flüssig. Entsprechen ist es sinnvoll, die Deocreme im Hochsommer im Kühlschrank zu lagern. Sonst hab ich sie aber immer ganz normal im Bad stehen.

Naturkosmetik ist begrenzt haltbar, schlecht ist mir aber noch keine Creme in Verwendung geworden. Einen Überschuss kannst du problemlos einfrieren, ich habe normalerweise einen Tiegel Deocreme im Tiefkühler in Reserve.

Wenn du von Aluminiumhaltigen Deos auf Naturkosmetik umsteigst, wird deine Haut eine Weile brauchen, um sich daran zu gewöhnen. Es kann sein, dass das Deo nicht umgehend so gut wirkt, wie es sollte. Gib ihm eine Weile (bei mir waren es ca. drei Wochen).

Wie ich es oben schon erwähnt habe: es macht Sinn, die Mengen ein wenig an deinen Bedarf anzupassen. Ev. brauchst du mehr oder weniger Zinkoxid oder Natron, je nachdem ob du vielleicht sehr viel schwitzt oder fast gar nicht. Eines ist aber sicher: je länger du es benutzt, desto weniger von diesen Inhaltsstoffen wist du überhaupt brauchen, damit es wirkt.

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