Die Lunchbox … quält mich täglich. Nun geht die Tochter seit fast drei Monaten zur Schule und ich hätte nie gedacht, dass das Thema Pausenbrot mich so beschäftigen wird. Sie isst tatsächlich fast alles, eigentlich sollte das kein großes Ding sein. Und plötzlich diskutieren wir über die Anzahl der Weintrauben oder den Aufstrich am Brot.
Ich Supermum habe ihr schon Brotsternchen, Käseherzen und Wurstmonde ausgeschnitten, Weintrauben drapiert und Fruchtspießchen gemacht. Ich habe Energiebällchen vorproduziert und Pinterest nach guten Ideen ausgewunden, damit die Jause ratzeputz weg ist, wenn ich am Abend die Lunchbox öffne.
Sternchenbrot und Herzerlkäse
Supermutti hat wirklich alles probiert aber was mich wirklich vor eine Herausforderung stellt, sind die Kunststücke anderer Mütter, was die Jause ihrer Kinder angeht. Wenn es nach mir ginge, gäbe es ein Käsebrot und ein paar Weintrauben. Das ist allerdings mitnichten das, was sich eine Siebenjährige unter einer attraktiven Jause vorstellt. Zumindest nicht, seit sie die Pausenbrote der anderen Kinder gesehen hat. Selbst wenn sie es sonst zu Hause anstandslos verputzt. Die Heldin der 10 Uhr Pause ist offenbar diejenige, die die kreativsten Snacks in der Box hat. Oder Süßkram (hier nicht…)
Natürlich möchte ich, dass sie isst, was ich ihr mit gebe, immerhin hat sie drei Mal die Woche bis ein Uhr Unterricht und sie soll ja keinen leeren Magen haben. Wenn’s nicht unter die Nase geht, kommt es zurück. Alles gegessen wird meistens dann, wenn wenigstens ein Snack besonders kreativ oder lecker war… Sternchenbrot hilft, Herzerlkäse auch, die Käse-Weintrauben-Sticks waren alle verputzt.
Ich bereite das Schulbrot meistens schon am Abend davor zu und stelle es in den Kühlschrank. Ist es mir mit der Zeit in der Früh zu knapp, um noch Obst und Gemüse rein zu schneiden, packe ich noch einen Quetschie oder Obstriegel dazu. DANN bin ich die Supermama. Könnte ich aus ihrer Sicht täglich machen. Am besten zwei oder drei davon, dann kann man mit anderen Kindern Snacks dealen.
Der Moment …
… in dem man dann in der Snackbox am Abend das Papier eines Schokoriegels findet. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Schokoriegel. Ich liebe sie sogar und verputze sie lieber selbst. Bloß nicht in der Jausenbox, da mag ich sie nicht. Stolz auf meine Tochter, weil sie einen guten Deal gemacht hat, schüttle ich also trotzdem den Kopf. Ist ja lieb gemeint, aber sorry, ein Schokoriegel ist kein adäquater Snack für die Pause und eigentlich wurde am Elternabend ausgemacht: kein Süßkram.
9 Snackbox-Ideen für Schule, Kindergarten oder Ausflug
Weintrauben-Käse-Spießchen
Geht ganz easy: Zahnstocher nehmen und Weintrauben mit Käsestückchen abwechselnd aufspießen.
Käse-Herzchen
Gouda schmeckt noch besser, wenn er in Herzform ausgestochen ist. Ich schwöre! In Würfeln wird er nämlich nie aufgegessen. Und das Baby steht abends immer schon neben mir und wartet auf die Käsereste vom Ausstechen …
Selbstgemachte Müsliriegel
Sehr lecker, aber natürlich gesüßt, weil ich Honig als „Klebstoff“ benutze. Eher die Ausnahme, aber eine die gerne angenommen wird. Zum Rezept geht es HIER.
Ausgestochene Brote
Käsebrot? Langweilig? Frischkäsebrot? Ebenso. … Eine harte Nuss. Mama kramt also die Ausstechformen aus der Schublade und sticht fleissig aus: Herzen, Monde, Sterne. Und plötzlich schmeckt es. Außerdem glaube ich, mit ausgestochenen Broten lassen sich in der Pause die besseren Deals mit MitschülerInnen machen.
Quetschies

Energiebällchen
Energiebällchen sind schnell vorbereitet und lassen sich auf Vorrat machen wie auch die Müsliriegel. Sie geben dem Gehirn Stoff und schmecken einfach lecker.
Hier kommt das superschnelle Rezept für Marille (Aprikosen)-Cashew-Energiebällchen:
Zutaten
- 100 g getrocknete Marillen (Aprikosen)
- 150 g Cashew Nüsse
- 120 g Kokosraspel
- 1 Vanilleschote (oder ca. 1/2 TL Vanillepulver z.B. das von Sonnentor)
So geht’s
- Marillen im Blender (od. Küchenmaschine) klein hacken
- Nüsse dazu, ebenfalls hacken
- 80-90 g der Kokosraspeln und Vanille dazugeben und mixen
- Je nach Konsistenz noch ein wenig Wasser (oder Saft nach Geschmack) dazugeben. Es soll eine feste, klebrige Masse entstehen, die sich gut zu Kugeln formen lässt.
- Kühl lässt sie sich besser formen, deshalb nach Möglichkeit eine Stunde kühl stellen
- Kugeln formen und in den restlichen Kokosraspeln rollen
Joghurt mit Obst – äh Quetschie
Es war ein Versuch … und dann war es so lecker, dass ich mir abends selbst einen gemacht habe: Quetschie-Joghurt. Eines Abends hatten wir absolut nichts mehr im Kühlschrank. Bloß Joghurt und noch zwei Scheiben Brot. Nicht mal mehr ein Apfel oder eine Banane. Also habe ich Joghurt in ein kleines Marmeladenglas gefüllt und einen Quetschie oben drauf gedrückt. Das Glas kam am nächsten Tag fast ausgeschleckt wieder zurück. Alternativ geht hier natürlich auch klein geschnittenes Obst oder Obstbrei. Löffel mitgeben nicht vergessen!
Polenta-Käse Sticks
Polenta-Käse Sticks lassen sich gut auf Vorrat machen und ein paar Tage lang als Snack mitnehmen. Außerdem schmecken sie superlecker mit Obstbrei zum Dippen oder zu Gemüse aus dem Ofen. Wenn ihr am Wochenende zu Mittag Polenta Sticks macht und ein wenig beiseite legt für die Snackbox, habt ihr nicht einmal zusätzlichen Aufwand. Zum Rezept geht es HIER.
Frisches Obst und Gemüse
Was auch immer gerade schmeckt und je nach Saison verfügbar ist: Karottenstangen, Gurken, Apfelspalten, Cocktail Tomaten, Paprikaschnitten, Radießchen, Beeren, … sogar Karfiol hat die Tochter mal „bestellt“.
Ich habe hier sehr gute Esser. Das bedeutet, ich fülle die Snackbox immer ziemlich voll und sie kommt meistens leer zurück. Ich glaube, man findet auch abseits von Süßkram Dinge, die den Kindern schmecken. Manchmal süße ich mit Datteln oder lege ihr eine geschnittene Feige mit dazu. Auch Äpfel und Bananen sind süß oder eben ein Quetschie. Ich habe das Gefühl, auch den Kindern ist Abwechslung wichtig. Haben sie sich an etwas „satt gegessen“ rühren sie es eine Weile nicht mehr an.
Weshalb Quetschies?

bitte noch das leidige einwegplastik entfernen – quetschies sind echt nicht nötig: 3bissen apfelmus in unmengen plastik.
die zukunft der kinder liegt in unser aller hand.
lg
sibl
Natürlich – da hast du recht. Ich muß hier allerdings anmerken, dass ich nicht behaupte, Zero Waste zu leben und ich hoffe, das Bewusstsein ist da, dass man nicht für jeden tag Quetschis besorgt. Hier ist das die Ausnahme und ein Notfallplan. Ein Grund, weshalb es noch ausreichend Rezepte ohne Plastik-Umverpackung gibt.