Wir fahren gerne Rad. Frühling wie Herbst, Winter wie Sommer und ungefähr 90 Prozent unserer Wege im Bezirk. Radfahren mit Kindern ist etwas, was mir viel Spaß macht und ihnen hoffentlich die Liebe zum Radfahren mitgibt.
Manchmal haben wir auch in unserem Bezirk noch unbekannte Destinationen vor uns. Mich als Radfahr-Chefin stellt das natürlich vor die Frage, wie wir am schnellsten dahin kommen. Ich habe natürlich eine Radfahrkarte aus Papier und auch schon mehrere Online-Maps ausprobiert. Aber alle haben sie eines gemeinsam: Am Rad kann ich sie nicht nutzen. Kürzlich habe ich in einer Facebook Gruppe das Fahrrad Navi von Bike Citizens entdeckt, war neugierig, ob und was es mehr kann als andere und habe es einfach mal ausprobiert.
Radfahren statt Auto
Warum ich das ganze Jahr über Rad fahre? Das ist ursprünglich aus einer Not heraus entstanden. Ich fahre nicht gerne Auto, vor allem aber nicht selbst. Außerdem finde ich, es sollten nach Möglichkeit mehr umweltfreundlichere Transport-Alternativen genutzt werden. Mit Kindern stellt mich der Verzicht auf das Auto aber manchmal zeittechnisch vor ein Problem. Oft ist es so, dass beliebige Ziele im eigenen Bezirk mit dem Auto oder eben auch dem Rad schnell erreichbar sind, die Anreise öffentlich aber eine Ewigkeit dauert.
Bestes Beispiel: unser Turnkurs. Bus fahren: 30 Minuten plus Fußweg. Zu Fuß gehen 30 Minuten, Rad: 7 Minuten. Die Entscheidung fällt leicht. Außerdem kann ich auf bekannten und sicheren Strecken gut das sichere Fahren mit dem kleinen Fräulein üben. Wenn es nicht regnet, fährt sie selbst.
Ein weiteres Manko, wenn man „in der Pampa“ (was ja eigentlich gar nicht stimmt) wohnt: ich habe hier trotz eigentlich guter Infrastruktur den nächsten Supermarkt nicht in Gehweite. Kinder und Wagerl in den Bus schleppen zum Supermarkt schleppen ist mühsam, denn der ist meistens brechend voll. Außerdem hält sich so das mögliche Einkaufvolumen in Grenzen.
Unsere Alternative: Lastenfahhrad
Vor Jahren haben wir uns deshalb unser heißgeliebtes Lastenfahrrad von Bakfiets gekauft, um Kinder und Einkäufe gleichzeitig transportieren zu können. Das hat mittlerweile schon viel gesehen: Plantschbecken, Sandsäcke, Brennholz, IKEA Kleinkram, Bierkisten sowie Badetaschen, den alltäglichen Einkauf und die zwei zugelassenen Kinder.
Ich fahre damit zu jeder Jahreszeit und manchmal auch, wenn es stark regnet. Unter dem zusätzlich montierbarem Regendach bleiben die Kinder trocken und ich habe eines von diesen peinlichen gelben, aber sehr nützlichen, Regencapes. Im Sommer sind wir ein Cabriolet, im Winter ein SUV mit Schaffell zum drauf sitzen und Wolldecke über den Beinen. Fragt meine Kinder mal, was sie bequemer finden: Rad- oder Busfahren.
Zusätzlich fahren wir alternativ auch mit unserem Radanhänger, weil der im Gegensatz zum Bakfiets den Kindern ein gemütliches Mittagsschläfchen ermöglicht.
Routenplaner: nett, aber …
Weil ich vor allem bei neuen Zielen die beste Route nicht immer kenne (unser Bezirk ist groß), habe ich schon einige Routenplaner ausprobiert. Alle sind sie gut, aber dummerweise hat mir immer die Möglichkeit gefehlt, das Navi, also mein Handy, auch während der Fahrt einsehen zu können ohne anzuhalten. Ihr wisst es vielleicht: Telefonieren oder mit dem Handy in der Hand Rad fahren ist verboten. Aus Gründen.
Deshalb habe ich nach einer Alternative gesucht. Ein Navi brauche ich bei meinen üblichen Wegen zwar selten, aber nicht alle Kindergartenfreunde wohnen auf uns bekannten Strecken.
Meine Lösung: Halterung & App von Bike Citizens
Bike Citizens liefert mir eine feine Lösung für mein Problem: eine Handyhalterung für den Fahrradlenker. Noch dazu eine, die nicht aufträgt und ruckzuck montiert ist. Nachdem ich sie zuerst gleich mal verkehrt montiert hatte (also auf die Richtung aufpassen!) hat sie super gehalten – auch auf ruckeliger Fahrbahn. Ihr müsst nur darauf achten, das Handy wirklich horizontal zu montieren, sonst kippt es. Das dazugehörige Navi kann man sich mittels Code als App herunterladen. Für viele Städte gibt es die App auch gratis als Download. Die Karte für Wien wird z.B. von der Stadt Wien gefördert, also holt sie euch einfach 😉 Die Halterung für das Handy müsst ihr euch dann noch bestellen.
Was mir sehr gut gefällt: die App zeigt auch „Schleichwege“ an, die nur mit dem Rad befahrbar sind, wenn es der kürzeste Weg ist. Umwege gibt es also keine mehr. Die Ansagen des Navis sind während der Fahrt deutlich verständlich, ihr müsst aber natürlich das Handy ganz laut stellen.
Ich habe auch noch ein paar Screenshots für euch gemacht. Fein finde ich auch, dass es Touren und touristische Sehenswürdigkeiten gibt. Vielleicht wollt ihr die App ja auch mal nutzen, wenn ihr im Urlaub seid. In Wien gibt es zum Beispiel in der City Bikes zum Ausleihen. Nachdem ich den Code für Wien nicht benutzen musste, vielleicht brauch ich ihn ja im Urlaub …
Super: funktioniert auch ohne Internet. Kann in manchen Gegenden ja vorkommen.
Ich habe übrigens schon die Wolldecke rausgeholt. Radgefahren wird hier wie gehabt das ganze Jahr. Die App hat mich auch überzeugt, ich werde sie auf jeden Fall gelegentlich nutzen, wenn ich neue Ziele anfahre. Prinzipiell hat Radfahren mit Navi etwas von Autofahren. Also ganz klar, ich würde niemals für jede Fahrt ein Navi nutzen.
Nutzt ihr für das Radfahren auch einen Routenplaner? Wenn ja, welchen? Oder vielleicht sogar eine App?
Beitrag im Rahmen einer Kooperation (Testaktion) mit Bike Citizens