Ich habe eine ewig lange To-Do Liste. Manches davon rutscht immer wieder weiter runter im Stapel. Zum Beispiel alles, was mit Familienvorsorge zu tun hat. Weil die Recherche dafür furchtbar langweilig und es meist nicht akut ist.

Es gibt einfach wichtige Dinge, die ich als nicht so wichtig wieder nach hinten verschiebe. Seit einem Jahr zum Beispiel den Anruf bei einer Versicherung, die mal meine Begräbniskosten abdecken soll. Klingt absurd, aber so ein Begräbnis kostet in der Basic-Version schon um die 6.000 Euro. Also nur Grabdeckel aufmachen und mich in einer Urne reinstellen ohne Extras. Sogar Sterben kostet hierzulande ein Vermögen. Ich habe diese Versicherung schon ewig, es geht eigentlich nur darum, ob eine Indexanpassung vorgenommen werden soll. Aber der Zettel mit der Kontakt-Telefonnummer liegt immer ganz unten in meinem Stapel. Immer. Ich sterbe ja geplanterweise heute noch nicht, also was soll’s.

Ich bin also derzeit am Sortieren unserer Unterlagen und notiere mir dabei einiges. Es ist ganz praktisch, wenn man sich so etwas einmal aufgeschrieben hat, deshalb habe ich auch gleich für euch eine Übersicht zusammengestellt, welche Versicherungen ich in Sachen Famileinvorsorge für sinnvoll halte.

Step 1: Familienvorsorge Zettelwirtschaft sortieren

Außerdem meinte Herr L. kürzlich, wir sollten mal sortieren, welche Versicherungen was abdecken. Furchtbar. Sortieren? In unserer Zettelwirtschaft?! Und Versicherungen bei x verschiedenen Anbietern. Vieles überschneidet sich und man bezahlt potentielle Leistungen oft doppelt. So ist zum Beispiel bei meiner Krankenzusatzversicherung ein Rücktransport aus dem Ausland dabei. Bei der Autofahrerclub-Versicherung aber ebenso und bei wie vielen anderen Versicherungen auch noch, weiß ich gar nicht. Zusätzlich bin ich mir gar nicht sicher, ob ich wirklich alles abgedeckt habe, was mir wichtig ist. Ich habe mir deshalb erstmal einmal einen kleinen Überblick verschafft, welche Versicherungen für Familien überhaupt empfehlenswert sind und werde mich so durcharbeiten.

Einen generellen Überblick, welche Versicherungen es für Familien gibt habe ich mir auf der Seite einer unserer Versicherungen, der Grazer Wechselseitigen, verschafft. Für uns brauche ich für Haus, Garten und Familie natürlich eine gute Kombi aus Vorsorgeversicherung und anderen Angeboten. Für euch hier noch einmal meine eigene Aufstellung:

Step 2: Welche Versicherungen brauchen wir?

Haushalts- und Haftpflichtversicherung

Beide sind empfehlenswert, nicht nur wenn man Kinder hat. Ich vermute, sie gehören sowieso zum Standardrepertoire für Eltern, denn es sind nicht immer nur die Naturgewalten, die Schaden verursachen. Oder sagen wir mal so: Kinder können zu Naturgewalten werden… Minderjährige im selben Haushalt lebende Kinder sowie Adoptiv- und Stiefkinder sind in der Regel automatisch mitversichert. Praktische Tipps für den Fall, dass Kinder woanders Schaden verursachen, gibt es übrigens bei Juramama.

Unfallversicherung

Spielplatz Versicherung KinderIn Schule und Kindergarten sowie auf dem Weg dorthin und zurück sind eure Kinder gesetzlich unfallversichert. Aber was ist zu Hause oder auf dem Spielplatz? Oft passiert genau dann etwas. Es geht dabei nicht um blaue Flecken oder aufgeschlagene Knie. Eine Unfallversicherung wird dann wichtig, wenn wirklich etwas passiert mit zum Beispiel Invalidität oder Berufsunfähigkeit als Folge. Auch hier habe ich bei der Arbeiterkammer eine gute Aufstellung gefunden, was ihr bei der Auswahl beachten solltet.

Kranken-Zusatzversicherung

Heikles Thema. In Österreich sind ja prinzipiell alle unselbständig arbeitenden Personen pflichtversichert und Kinder automatsich mitverischert. Trotzdem schwören viele aus unterschiedlichen Gründen auf eine Zusatzversicherung. Ich bin für Krankenhausaufenthalte zusatzversichert (Sonderklasse), seit ich geboren wurde. Gut für die Versicherung, dass ich noch nicht so oft im Krankenhaus war. Aber wer weiß, was noch kommt. Hier muß man abwägen. Sowohl Arztkosten als auch Krankenhaus-Sonderklasse-Versicherungen sind fast immer kostspielig und gehaltsunabhängig. Ob man sich das für sich UND die Kinder leisten will oder kann ist definitiv Sache des Familienbudgets. Man weiß natürlich auch nie, ob es sich auszahlen wird. Besser nicht, aber im Notfall vermutlich schon. Eine solche Versicherung hat definitiv seine Vorteile, deckt aber auch nicht immer alles ab, was man sich gerne wünscht. Nicht jede Versicherung inkludiert z.B. auch Zahnersatz (Stichwort „Zahnspange“) oder andere Sonderbehandlungen. Zusätzlich sollte man bedenken: Je älter man wird, desto schwieriger wird es, sich zu versichern.

Lebens/Ablebensversicherung

Es gibt sie in vielen Variationen. Als Sparversion mit und ohne Entnahme oder als reine Vorsorge im Ablebensfall. Und sie gibt definitiv Sicherheit, denn man weiß ja nie … Häufig ist die Verzinsung ein wenig besser als die mageren Zinsen am Sparbuch, weshalb wir beispielsweise für die Kinder eine Lebensversicherung als Sparform haben. Für unsere eigene Ablebensversicherung haben wir uns eigentlich nicht entschieden, sie war beim Kredit verpflichtend dabei. Gut, denn sie deckt im Notfall den gesamten Kreditbetrag zu jedem Zeitpunkt innerhalb der 25 Jahre Kreditrückzahlung ab.

Rechtsschutzversicherung

Man will sich ja eigentlich nicht streiten, aber manchmal muß man es leider doch. Egal ob mit oder ohne Kinder, es kann immer passieren, dass man einen Anwalt braucht und guter Rat ist in dem Fall dann meist teuer. Ihr solltet hier darauf achten, ob die Kinder übehaupt mitversichert sind. Gute Inputs zur Auswahl der richtigen Rechtsschuzuversicherung habe ich bei der Arbeiterkammer gefunden.

Autoversicherung/FahrradversicherungFreizeitunfälle Versicherung Kinder

Klar, haben wir 😉 Auch für das Fahhrad im Diebstahlsfall, denn unsere geliebte Rosinante war ja nicht gerade günstig. Übrigens müsst ihr Fahrräder registrieren lassen, wenn ihr sich versichern wollt.

Reiseversicherung

Nein, eine Reiseversicherung haben wir nicht. Hier solltet ihr euch ansehen, wo die Leistungen die ihr braucht bei anderen Versicherungen versteckt bereits vorhanden sind. Manches ist auch bei der Kreditkarte inkludiert (z.B. Storno) oder auch beim Autofahrerclub. Wollt ihr trotzdem eine abschließen, achtet auch hier darauf, das die Kinder mit eingeschlossen sind.

Step 3: Was haben wir schon?

Ähm. Ja. So weit bin ich noch nicht. Das ist aber das nächste auf meiner To-Do Liste. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir wirklich alle der oben genannten Versicherungen haben oder die Leistungen nicht irgendwo versteckt sind. Auf jeden Fall muß ich auch kontrollieren, wo und ob die Kinder mitversichert sind, denn daran habe ich bisher gar nicht gedacht.

Wie organisiert ihr eure Versicherungen? Habt ihr einen Berater, der euch alles macht oder habt ihr euch selbst ran gesetzt?

 

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Kooperation mit der Grazer Wechselseitige Versicherung.