Pension? Was ist das. Mein Standardschmäh, wenn es um die Zukunft geht. Da bin ich ein bisschen wienerisch negativ, obwohl ich das sonst nicht so bin. Eines ist klar: viel Pension wird unsere Generation Mütter nicht mehr zu sehen bekommen aus der staatlichen Kassa. Aber wie kann ich vorsorgen?

2003 wurde in Österreich der lebenslange Durchrechnungszeitraum für Pensionen eingeführt. Damals, als ich noch zur Uni ging und mir eine glänzende Karriere ausmalte ein Klacks für mich. Heute sehe ich das Problem klarer: fehlende Einzahlungszeiten durch Kinderbetreuung über die Karenz hinaus werden mich einen großen Teil meiner Pension kosten. Von 1.000 Euro im Monat kann nämlich in Wahrheit kaum einer leben. In 30 Jahren schon gar nicht.

Frauen, vor allem Mütter, arbeiten häufig in Teilzeit und oft zur längeren Kinderbetreuung gar nicht. Nun könnte man ja sagen: dann geh halt gleich nach der Kinderbetreuungszeit wieder arbeiten. Leichter gesagt als umgesetzt, denn vielerorts mangelt es dermaßen an Kinderbetreuungsplätzen, dass Mütter gezwungen sind länger zu Hause zu bleiben. Oder die Kosten für Kinderbetreuung sind derart hoch, dass diese für mehrere Kinder mit einem Teilzeitgehalt nicht leistbar ist. Dazu kommt das Dilemma des Hausfrauen-Stigmatas (Was, du arbeitest nicht???), denn Hausfrau und Mutter zu sein ist gesellschaftlich kaum anerkannt und wird wenig wertgeschätzt. Zudem bringen, wie Birgit von Muttis Nähkästchen in ihrem Beitrag dazu richtig feststellt, Mütter eigentlich doppelte Vorleistung für trotzdem weniger Pension. Wer Kinder hat, ist also selber schuld? …

Altersarmut bei Müttern Vorsorge

Als der lebenslange Durchrechnungszeitraum vor mehr als einem Jahrzehnt hier in Österreich eingeführt wurde, war das eine drastische Maßnahme, die den Pensionskassen zwar Geld spart, aber Mütter dafür bestraft, dass sie ihre Kinder betreuen wollen (können/sollen/müssen/sucht euch was aus). Denn die fehlenden Einzahlungszeiten sind jahrelange Nullsummen, welche ihnen die Pension stark kürzen wird.

Vorsorge: aus die Maus, wir müssen uns selbst darum kümmern!

Nun lässt sich am Durchrechnungszeitraum nichts mehr ändern. Weil Frauen mit mehreren Kindern aber zumeist viele Jahre fehlen und ein Großteil entweder Teilzeit arbeitet oder in Berufen mit verhältnismäßig niedrigem Lohn, müssen wir rechtzeitig daran denken, vorzusorgen. Immerhin dürfen wir durch das laufend steigende Pensionsantrittsalter länger arbeiten. Wir dürfen also einfach noch ein bisschen länger leisten, um unsere Pension aufzufetten. #ironieoff

Derzeit sind 16 Prozent aller Frauen über 65 armutsgefährdet. Tendenz steigend, da ein Großteil der betroffenen Frauen ihre Pension ja erst in den nächsten Jahren antreten wird. Für dich und mich ist es aber noch nicht zu spät. Wir können uns noch einen Polster anlegen und sparen, um später nicht ausschließlich auf unsere staatliche Pension angewiesen zu sein.

Altersarmut bei Müttern. Vorsorge mit FlexibleLife

Wie kann ich vorsorgen?

Es gibt verschiedene Anbieter für Vorsorgepensionen und Lebensversicherungen. Ich habe mir in den letzten Wochen Flexible Life von Wüstenrot genauer angesehen und mich beraten lassen. Auf den ersten Blick ist Flexible Life tatsächlich sehr flexibel, ich war sehr gespannt auf das Gespräch.

Flexible Life: verschiedene Möglichkeiten, ein Produkt

Mein Plan: Pensionsvorsorge. Und zwar ab sofort. Eine gute Entscheidung, denn sowohl mein Vorsorgecoach als auch mein Bauchgefühl sagen mir: wenn es um Fonds geht, muß man die Zeit für sich arbeiten lassen. Die Flexible Life Vorsorge setzt sich zusammen aus klassischer Lebensversicherung und Veranlagung in weniger riskante bis riskante Fonds. Wobei man auch hier selbst bestimmen kann, ob, wie lange und zu welchem Zeitpunkt man gerne in welche Fonds investieren möchte. Es wird mir hier vom Coach eine Kombination aus sowohl riskant als auch weniger riskant empfohlen – Schwankungen unterliegen natürlich dem Markt, das ergibt auch meine Recherche als Laie dazu. In Kombination ergibt sich ein stabiles Produkt, dass im Laufe der Zeit deutlich bessere Zinsen abwerfen wird, als jedes Sparbuch es kann. Ich stecke mein Geld ja derzeit lieber unter den Polster (nein, ihr braucht nicht nachschauen kommen …), als es auf ein Sparbuch zu legen. Die Zinsen für die enthaltenen Fonds liegen allerdings in den letzten Jahren im Schnitt stabil zwischen vier und fünf Prozent (!).

Flexibilität?

Flexible Life ist unter anderem also flexibel in der Zusammensetzung des Investments, also der Fonds, aber auch in der Höhe der Einzahlung. Empfohlen wird vom Vorsorgecoach eine Einzahlung von mindestens 100 Euro monatlich. Mehr ist besser, weniger ist bis 60 Euro möglich. Seine realistische Frage: „Hört sich das nach einem Betrag an, den Sie sich leisten können monatlich?“ Eine berechtigte Frage, denn realistisch gesehen bleibt den meisten Familien am Ende des Monats nicht viel Geld übrig. An die Pension denkt da noch keiner. Wir müssen also schon kalkulieren, ob sich eine zusätzliche Ausgabe in dieser Höhe, von der wir noch dazu nicht kurzfristig profitieren, ausgeht oder besser gesagt: wie sie sich ausgehen kann.

Ein zusätzlicher Pluspunkt, vor dem ich aber mit Hausverstand warne, ist die Möglichkeit, ab dem zweiten Einzahlungsjahr Beträge aus der Versicherung zu entnehmen, wenn kurzfristig Geld gebraucht wird. Natürlich ist das gut zu wissen für den Notfall, allerdings ist mein Ziel ja das Ansparen einer Zusatzpension. Wer nicht darauf spart, sondern einfach für größere Projekte in der Zukunft Geld weglegen möchte, für den eignet sich Flexible Life ebenso. Kinder sind ja bekanntlich teuer und zu den Fixkosten zählen auch Reisen mit der Schule oder von mir aus der Führerschein (den sich meine Damen vermutlich selbst zahlen dürfen – so wie ich auch #sorry). So um die 100.000 Euro und mehr bis zum 18. Lebensjahr ohne Ausbildungskosten. Stell dir mal vor, ich könnte mir statt drei Kinder zu haben auch eine kleine Vorsorgewohnung kaufen.

Wie vermehrt sich mein Geld?

Die Flexible Life Vorsorge setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, um dein Geld anzulegen und zu vermehren, damit du eine ordentliche Zusatzpension hast. Du entscheidest dabei selbst wie lange du anlegen möchtest und zu welchem Teil dein Geld in welchem Topf angelegt wird. Einerseits steht die Veranlagung als klassische Lebensversicherung zur Verfügung, was eine sehr sichere Möglichkeit ist, um anzusparen. Die zweite Komponente sind bewährte Fonds, mit denen wiederum bessere Ertragschancen bestehen. Fonds arbeiten am besten für dich und dein Geld, wenn du über einen längeren Zeitraum anlegst. Der Vorsorgecoach empfiehlt mir hier zuerst eine ausgewogene Veranlagung (ca. 50 Prozent Lebensversicherung, 50 Prozent Fonds), um zu beobachten und das Geld ein wenig zu vermehren und es dann vermehrt in Fonds anzulegen, um mehr Ertrag zu haben.

Um ein Beispiel zu nennen: Wer über 30 Jahre 100 Euro monatlich einzahlt, bekommt bei einer solchen gemischten Veranlagung 53.000 Euro heraus. Ein ordentlicher Gewinn also, zumal die Fonds derzeit sehr stabil sind. Mehr als dir jedes Sparbuch in der gleichen Zeit erwirtschaften kann. Wer sich seine mögliche Auszahlung vorab ungefähr berechnen lassen möchte, kann das hier auch online machen.

Am Ende hast du die Wahl: der Betrag kann auf einmal ausgezahlt werden oder als monatliche Zusatzpension.

Kontrolle?

Wie kann ich als Laie nun feststellen, ob es gut läuft und wie kann ich mein Geld kontrollieren? Das war eine meiner Fragen, denn ich kenne mich mit Fonds nur begrenzt aus und habe mich extra für diesen Beitrag ein wenig eingelesen. Anhand der Flexible Life App kann man direkt kontrollieren, wie die Fonds performen. Auch für Laien ist es einfach ersichtlich: geht es meinem Geld gut oder nicht? Soll ich die Zusammensetzung meiner Versicherung ändern oder passt alles?

Klar, Mütter leisten mehr oder eigentlich doppelt im monetären Sinn. Wir bekommen Kinder, die der Gesellschaft einmal ihre zukünftige Pension bezahlen zu Lasten unserer eigenen Pension und müssen uns deshalb selbst mit eigenen finanziellen Mitteln darum kümmern. Es hilft allerdings nichts, wir müssen uns trotzdem darum kümmern – eine andere Möglichkeit, als Geld anzusparen (oder zu erben – haha) gibt es also nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass Kinder aufwachsen zu sehen und zu begleiten eine der wunderbarsten Sachen auf der Welt ist. Keine Frage. Im Hormonrausch dürfen wir aber nicht auf unsere Zukunft vergessen. Es ist nicht zu erwarten, dass eines meiner Kinder mich einmal miterhalten kann oder möchte, also muß ich es selbst tun.

Eine weitere Möglichkeit in Österreich: Pensionssplitting für Ehepartner

Kaum bekannt oder eher kaum genutzt ist bei uns noch die Möglichkeit des freiwilligen Pensionssplitting bei Ehepartnern. Dabei vereinbaren die Ehepartner, ihre Pensionsansprüche für die Jahre der Kindererziehung bis zum 7. Lebensjahr zusammenzulegen und sie dann aufzuteilen, sofern einer der beiden nicht erwerbstätig war. Der übertragbare Maximalanteil beträgt dabei 50 Prozent. So sollen Verluste, die durch diese Stay-at-home Zeiten zustande kommen wenigstens ein wenig kompensiert werden. Und jetzt kommt es: noch nicht einmal tausend Paare nehmen diese Möglichkeit angeblich in Anspruch (bis 2018), dabei gibt es sie schon viel länger.

Altersarmut bei Müttern Vorsorge

Pensionsvorsorge ist kein alte-Leute-Thema!

Nein, das ist es bestimmt nicht. Von Vorsorge spricht man nicht erst mit 50. Besser, man tut es sogar schon vor 30, denn dann ist die monatliche „Belastung“ dafür sogar geringer. Wir werden immer älter, der staatliche Pensionstopf immer magerer. Während meine Mama noch mit einem Durchrechnungszeitraum der besten 15 Jahre (!!!!) in Pension gegangen ist, bekommen wir nur noch einen Bruchteil des Querschnitts unseres Lebenseinkommens. Wie viel ich als Studierende im Nebenjob jahrelang verdient und damit eingezahlt habe, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Informiert euch. Jetzt!

Altersarmut trifft überwiegend Frauen, davon überwiegend Mütter. Mit diesen Tipps kannst du vorsorgen und auch deine Pension genießen. #mamablog #elternsein #vorsorge #sparen