WOW! 20. SWS. Halbzeit! Kaum zu glauben, ich bin schon 20 Wochen schwanger. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Gefühlt habe ich vorgestern auf den Schwangerschaftstest gepinkelt und es gestern Oma und Opa gesagt. Ist die Zeit die letzten zwei Male auch so schnell vergangen? Ich erinnere mich nicht mehr.
Den Schwangerschafts-Test habe ich ziemlich genau vor 15,5 Wochen gemacht. Eine halbe Woche, nachdem ich meine Tage nicht bekommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir schon sehr sicher, schwanger zu sein. Die Vermutung hatte ich schon zwei Wochen mehr – völlig absurd. Ich habe es keinem erzählt. Das hätte für andere bloß ein wenig verrückt geklungen. Es war mein erster Zyklus nach dem Entfernen der Spirale. Kein Mensch konnte genau sagen, wie lange mein Zyklus dauern würde und wann der Eisprung ist. Niemand würde erwarten beim ersten Versuch gleich einen Treffer zu landen. Ich eigentlich auch nicht.

Foto: Stephanie Rimoux Photography
Warum sich mir so sicher war? Klingt mystisch, war aber schon in der zweiten Schwangerschaft so: ich habe die Einnistung gespürt. Dann habe ich abgewartet. Nach mir konnte man früher einen Kalender schreiben. An Tag 30 war ich in der Apotheke, tags darauf habe ich den Test gemacht. Schwanger.
Erstes Trimester: Es lebe die Hormonumstellung!
Ich frage mich ja immer, wie Schwangere vor allem beim ersten Mal im ersten Trimester wirklich happy sein können über ihren Zustand. Ohne Vorwarnung Übelkeit zu allen Tageszeiten. Gott sei Dank kein Erbrechen, immerhin. Übelkeit und flauer Magen auf bestimmte Gerüche, wie Kaffee (Oh nein!), Kebab oder Zigarettenrauch. Den größten Teil des ersten Trimesters habe ich außerdem quasi verschlafen als wäre ich ein Murmeltier im Winterschlaf. Zum Arbeiten bin ich nur wenig gekommen. Die Nachmittage mit den Kindern zogen sich oft wie Kaugummi. Ich hatte schon überlegt, mir Zahnstocher an die Augen zu klemmen. Auch als Kaffee wieder ging, war er wirkungslos. Eine beginnende Schwangerschaft scheint eine Art zuverlässiges Narkotikum zu sein.
Übrigens verließen mich die meisten Symptome pünktlich zum Ende des ersten Trimesters wieder. Gut so, ich fand sie allesamt wenig erfreulich, das konnte nicht mal die Aussicht auf ein süßes Baby in meinen Armen aufwiegen. Zigarettenrauch und Kebabgeruch Vertrag ich immer noch nicht. An der Kebabbude bei unserer U-Bahn Station gehe ich immer nur auf der anderen Straßenseite vorbei.
Halbzeit!
Auf jeden Fall komme ich kürzlich drauf, als ich gerade zum Organscreening trabe: HUCH! Es sind ja schon 20 SWS vergangen. Wo ist die Zeit hin? Würde ich nicht gefühlt dauernd zum Arzt zum Ultraschall rennen und schon Umstandshosen tragen, wäre die Schwangerschaft gar nicht so auffällig. Zugegeben, ganz fit und ich selbst bin ich nicht. Müde bin ich auch immer nocht, wenn auch nicht so schlimm. Demnächst verschiebe ich Yoga vom Abend auf den Vormittag, weil aus mir um 19:45 Uhr einfach nichts mehr herauszuquetschen ist. Meine Zumbastunde montags ist ja Gott sei Dank schon um 17 Uhr – das würde mir echt leid tun, wenn ich die nicht halten könnte.
Die Zeit rinnt durch die Finger
Wieso zum Teufel vergeht sie Zeit plötzlich so schnell? Jetzt bekomme ich Torschlußpanik, weil ich denke, ich schaffe es nicht mehr, alles vor Juli zu erledigen! Es sind noch viereinhalb Monate bis dahin. Viereinhalb (also bis Mitte Juli) – eigentlich total viel! Eine ganze Jahreszeit, ein Urlaub, zwei berufliche Reisen und noch ein halber Garten zu bepflanzen liegen dazwischen. Die Paradeisersamen sind noch nicht mal im Topf, auch nicht das Basilikum. Außerdem wollte ich gerne Erdäpfel setzten dieses Jahr. Dafür brauche ich aber noch ein Beet. Ok, vielleicht mach ich es einfach im Topf. Diese Woche fangen wir mit dem Ausmisten an. Vier Monate klingt nach so viel Zeit und doch habe ich das Gefühl, ich hab keine mehr.
Ich frage mich: geht es anderen auch so? Geht es euch auch so? Jetzt oder in der Schwangerschaft?
Fotocredit: Stephanie Rimoux, freie Fotografin in Wien. Vielen Dank für das wundervolle Foto, welches übrigens schon in der 13. SWS entstanden ist (nicht in der 20. 😉 )!
Mir ging es in der dritten Schwangerschaft auch so. Die Zeit ist nur so dahin gerast und die Dauermüdigkeit hatte mich auch voll im Griff. Ich wünsche Dir eine tolle Restschwangerschaft! Lg. Manuela
Liebe Manuela,
ich danke dir! Ja, eigentlich weiß ich gar nicht, warum. ich hatte mir fix vorgenommen, es zu genießen, aber die Zeit vergeht so schnell, dass ich nicht dazu komme. … Liebe Grüße, Judith
Liebe Judith! Zugegeben, ich konnte längere Zeit Deinen Blog nicht verfolgen und dann DIESE Neuigkeit!! Alles, alles Gute! Ich GRATULIERE! Ja, meine 2 Schwangerschaften haben auch immer mit ohnmachtsähnlichen Müdigkeitsanfällen begonnen – von einer Sekunde auf die andere! :-)) Auch wenn Du als 2fache Mama weißt, dass die Zeit so schnell vergeht und sicher Ratschläge wie „genieße die Zeit“ schon 1000x gehört hast – stress Dich nicht! So gerne würde ich manchmal die Zeit zurückdrehen und meine Kinder nochmal als Babies vor mir haben … oder nochmal in der Badewanne liegen und meinen großen Babybauch streicheln und das „Butzi“ im Bauch spüren! Mein Tipp – wenn Du es nicht eh machst – halte so viel wie möglich durch Fotos, Videos und Tagebücher fest – die Zeit vergeht so schnell und am Wertvollsten sind schöne Erinnerungen! Liebe Grüße Karoline.
Danke liebe Karoline! <3 Und - oh mein Gott - ja, das mit den Fotobüchern wäre so eine gute Idee, dass ich gleich ein schlechtes Gewissen bekomme. Ich habe mich letztes Jahr so über die Kooperation mit einem Fotobuch-Anbieter gefreut, WEIL: Ich habe bisher kein einziges Fotobuch gemacht. Seit unserer Hochzeit nicht. Das ist etwas, was mir nie gelingt. Aufgrund der Kooperation besitze ich nun wenigstens eines von 2016... Aber Fotos wird es diesmal immerhin genug geben. Ich fürchte, ich bin nicht so sehr der Typ, der sich wirklich entspannt Zeit dafür nimmt - sonst hätte ich es ja schon in der ersten Schwangerschaft so gemacht und es würde mir nicht so schwer fallen...
Aber Fotos - das ist immerhin etwas, was wir in großer Zahl haben werden. Auch, wenn sie in keinem Album kleben ... 😉
Alles Liebe, Judith
Liebe Judith! Ich verstehe dich soooo gut. Ich war zu Beginn dieser zweiten Schwangerschaft so unendlich müde. Die Übelkeit und Abgeschlagenheit in den ersten Wochen einer Schwangerschaft habe ich wohl erfolgreich verdrängt. Oft dachte ich mir, warum ich mich eigentlich so auf eine erneute Schwangerschaft gefreut habe. 🙂 Jetzt, in der 33. Woche, wo die Übelkeit kein Thema mehr ist, gerät dieser Zustand schon wieder in Vergessenheit. 🙂
Liebe Grüße, Christina
Liebe Christina,
ich muß gestehen, mir war in den letzten Schwangerschaften nicht so lange übel. Das scheint einfach auch ein „Spezial“ zu sein … Ich glaube, die Abgeschlagenheit lässt sich auch leichter verdrängen in der ersten Schwangerschaft, immerhin ist noch kein „erstes“ Kind da, das deine Aufmerksamkeit braucht. 😉 Du hast ja gar nicht mehr lange. So schön! Zugegeben, es war sehr anstrengend, als das zweite da war bei uns, aber schön. <3 Ich wünsch dir eine schöne Zeit und viele schöne Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Judith