Was heute moderner Luxus ist, war früher unmöglich: die Bestimmung des Geschlechtes des Embryos während der Schwangerschaft. Früher konnte eine Familien sich in dieser Sache nur auf Ammenmärchen und Volksweisheiten verlassen. Für manche Frauen waren diese Vorhersagen wie ein Rettungsring beim Ertrinken, galt es doch lange als Frauenpflicht, einen Stammhalter zu zeugen. Aber wie zuverlässig waren die Methoden wirklich?
Es gab Zeiten, da war es auch in unseren Breiten nur eine kleine Freude, wenn die Hebamme bei der Geburt festgestellt hat: „Es ist ein Mädchen!“ Schließlich brauchte jede Familie einen Stammhalter. Aber überließen die Frauen das Geschlecht des Kindes früher dem Zufall? Versuchten sie, es vorherzusagen oder gar zu planen? Volksweisheiten, wie die im Folgenden erwähnten, kommen ja oft nicht von ungefähr und galten als durchaus zuverlässig. Aus heutiger Sicht sind sie das natürlich nicht. Aber spannend sind sie natürlich trotzdem.
Geschlechts-Planung – ist das möglich?
Heute ist bekannt, dass das Geschlecht des Embryos nur wenig beeinflusst werden kann, außer vielleicht durch Wahl des Abstands zwischen Geschlechtsverkehr und Eisprung. Das schnellste und stärkste Spermium von ein paar Millionen gewinnt dann den Wettlauf zur Eizelle, wobei Spermien, die ein X-Chromosom tragen und aus denen ein weiblicher Embryo entsteht eine längere Überlebenszeit nachgesagt wird als jenen, die ein Y-Chromoson tragen und einen männlichen Embryo entstehen lassen. Dafür ist es wie auch im Leben später auch: Y-Chromosom Spermien schwimmen schneller, während X-Chromosom Spermien ausdauernder sind. Diese Methode ist natürlich nicht zu hundert Prozent zuverlässig, da sich der Eisprung nicht immer punktgenau bestimmen lässt. Über Bestimmungsmethoden des Eisprungs befragt bitte euren Gynäkologen, das würde meinen Beitrag hier sprengen. Es gibt derer viele, und alle Methoden haben ihre Stärken und Schwächen.
Geschlechterbestimmung – wie soll das nun gehen?
Und was ist, wenn man schon schwanger ist? Überraschen lassen? Manche Eltern haben gar keine andere Wahl. Nicht wenige Embryos zeigen ihr Geschlecht erst sehr spät oder gar nicht. Ich gehöre übrigens zu der Sorte Mensch, die zu neugierig ist, um es bis zur Geburt auszuhalten. Meine Intuition hat sich bisher als sehr zuverlässig erwiesen, aber als meine Freundin mir vor einer Weile erstmals von der Geschlechtsbestimmung durch den chinesischen Kalender erzählt hat, bin ich neugierig geworden.
Meine Recherchen haben ergeben, dass es unzählige mehr oder (eher) weniger zuverlässige Methoden gibt, das Geschlecht des Kindes schon vor und auch während der Schwangerschaft zu berechnen und ganz viele Volksweisheiten, die besagen, ob ihr ein Mädchen oder einen Buben unter eurem Herzen tragt. Viele davon klingen absolut absurd und an den Haaren herbeigezogen. Macht nichts, ein bisschen Spaß muß sein.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die bei meiner kleinen Facebook-Umfrage zum Thema mitgemacht haben. Ich bin bei manchen Weisheiten fast unter den Tisch gefallen vor lachen. Und eins kann ich sagen: der beste Mann hatte ganz bestimmt keine Socken an beim Sex. … 😉
Bub oder Mädchen? Traditionell überlieferte Bestimmungsmethoden
Chinesischer Empfängniskalender
Dabei wird das Geschlecht anhand eines uralten Geschlechtsdiagramms in Kombination mit dem Mondkalender vorhergesagt. Ausrechnen lassen könnt ihr euch das Ergebnis z.B. HIER.
Auspendeln
Ganz sicher ging man früher wohl mit dieser Methode: ein kleiner Gegenstand, z.B. Ehering der Frau wird an einem Faden befestigt und als Pendel über den Nabel der auf dem Rücken liegenden Schwangeren gehalten. Eine langsam kreisende Pendelbewegung deutet auf ein Mädchen hin, eine Pendelbewegung zur Seite auf einen Buben.
Mondphasen und Mondwinkel
Der Mondwinkel hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau und nach der Mondphase kann das Geschlecht bestimmt werden, da es männliche und weibliche Montage gibt. Wird ein Kind im Licht eines weiblichen Sternzeichens, also Stier, Krebs, Jungfrau, Skorpion, Steinbock, Fische gezeugt, wird’s eher ein Mädchen. An einem männlichen Tag (Widder, Zwillinge, Löwe, Waage, Schütze, Wassermann) werden Buben gezeugt. Jetzt müsst ihr natürlich genau wissen welchem Glückstag ihr die Befruchtung zu verdanken habt … 😉 Den Mondlauf für 2017 könnt ihr z.B. HIER nachsehen.
Wahr oder nicht war? Volksweisheiten & Ammenmärchen
Diese Weisheiten stammen übrigens zu 99 Prozent von euch … Danke & viel Spaß beim Lesen!
Ist der Bauch spitz, wird es ein Bub, ist er breit, ein Mädchen
Bei heftiger Morgenübelkeit wird es angeblich häufig ein Mädchen, bei besonders starkem Sodbrennen ein Bub (Das kann ich übrigens nach zwei Mädchen definitiv NICHT bestätigen!)
Habt ihr Lust auf Süßes in der Schwangerschaft? Dann bekommt ihr einen Buben. Habt ihr Lust auf Saures, dann ein Mädchen.
Bekommt man einen Buben, soll die rechte Brust angeblich größer als die Linke sein und umgekehrt.
Auch das scheint eine weit verbreitete Weisheit zu sein: Lässt der Mann beim Sex die Socken an, dann wird es ein Bub.
Das haben einige von euch erwähnt: „Töchter nehmen der Mutter die Schönheit.“ Reine Haut hat man also eher bei Buben, bei Mädchen sind Pickel und Wassereinlagerungen angesagt … (HUCH!)
Danke Myriam für diesen Input: „Uns wurde gesagt, wenn wir ein Mädchen wollen, muss der Papa vorher Alkohol trinken, das lähme die Spermien mit Y-Chromosom.“ Ich hab schon lange nicht mehr so gelacht … 😉
Danke, Peter für:“Gummistiefel beim Sex = Mädchen.„
Andrea toppt es noch mit schwerem Geschütz:“Nicht vergessen: mit Schischuhen wirds ein Bub!“
ODER von Thess:“Bei einem Mädchen muss man over Knies anziehen. Wenn man ein Mädchen will darf die Frau keinen Spaß haben. …“
Und: „In einem Nussjahr (=der Baum trägt viele Nüsse) wird es eher ein Bub.“ Jetzt müsste ich nur noch wissen, ob 2016 ein Nussjahr war. Viele Marillen hatten wir auf jeden Fall …
Conny schlägt den Backpulver-Test vor: „Versuch mal den Backpulvertest! 😂
2 TL Backpulver in einen Becher und Urin dazu leeren. Wenns wenig bis gar nicht schäumt soll es ein Mädchen werden.„
Und noch eine schöne Weisheit für alle Mädchenmamas von Larissa:“Leuchtet der Mond ins Schlafzimmer und auf das Liebespaar, wird es a Dirndl ist ja klar!! Sind die Sterne voll Wolken zua dann wird es ganz klar a Bua „
Übrigens liegt die Mutter mit ihrer Intuition heutzutage oft richtig. Das ist ausnahmsweise kein Ammenmärchen. 😉
Noch mehr Ammenmärchen, Vorhersagemethoden aus fernen Ländern habe ich zum Beispiel HIER gefunden.
Und, was meint ihr? Habt ihr ein paar der Methoden ausprobiert? Haben sie gestimmt? Bei uns deutet nach dem Chinesischen Kalender und auch der Mondphase derzeit alles auf Mädchen hin. Wir sind gespannt und freuen uns schon auf das nächste Ultraschall. Ich halte es nämlich definitiv nicht aus, bis zur Geburt zu warten. Da wäre ja dann noch die Namensfrage … puh!
Wir haben uns bei allen drei Mädels überraschen lassen. Obwohl ich bei der dritten eine Fruchtwasseruntersuchung hatte, habe ich ausdrücklich darauf bestanden uns das Geschlecht nicht mitzuteilen. Fand es einfach schön uns überraschen zu lassen. Lg. Manuela
Liebe Manuela,
ich habe wirklich Respekt, wenn man so viel Geduld hat. Denn ja, ich würde es auch schön finden, ABER ich bin einfach zu neugierig 😉 Ich halte es nicht aus, ich würde spekulieren und tatsächlich alles ausprobieren… ok, das wäre witzig, zugegeben. Unser Arzt hätte es uns letztes Mal sogar verschwiegen mit den Worten „…aber sie wollen es sowieso nicht wissen, oder …?“ Ich wie aus der Kanone geschossen:“Doch, doch. Wenn man es sieht, bitte gerne schon …“ haha. Man möchte meinen, beim dritten wäre man schon geduldiger …
Liebe Grüße.
Judith
Gratulation zur 3. Schwangerschaft! 🙂
Liebe Grüße, michaela
Danke dir! <3
Bin eigentlich auch ein sehr ungeduldiger und neugieriger Mensch, aber komischerweise viel es mir in der Schwangerschaft überhaupt nicht schwer, nicht zu wissen was es wird. Problematisch war es nur beim einkaufen und vorbereiten für das kleine Menschlein weil alles irgendwie in Rosa bzw. Blau war.