Erziehungssünden? Gibt es gar nicht. Das iPad als Bestechung, Schoko gibt es theoretisch nicht vor 12 Uhr und dann schau ich auch noch heimlich am Handy meine Facebook-Nachrichten an! Geht gar nicht. Oder doch? Ich habe meinen Beitrag aus 2014 Upgedatet. Und irgendwie hat sich nur wenig verändert…
#1 Das iPad oder: Youtube ist mein bester Freund.
Manche Kinder sollen ja TV-süchtig sein, habe ich gehört. Fern gesehen wird bei uns eher nicht, einfach weil der Fernseher so abseits unseres Familienlebens steht, dass kein Bedarf besteht. Weil ich die Kinder aber gelegentlich mit Youtube-Videos besteche, rücken sie uns manchmal nicht von der Pelle, bis sie eine Folge „Sendung mit der Maus“-Clips sehen dürfen. Erst am Wochenende habe ich das ausgenützt, um die Küche von den schlimmsten Kochverschmutzungen zu befreien und den Geschirrspüler auszuräumen. Zeitfenster: 10 Minuten. Nachteil: jedes Mal, wenn sie unseren Laptop aufgeklappt rumstehen sehen, wollen sie „Maus“ schauen.
Nachtrag 2016: Mittlerweile ist es nicht mehr die Maus sondern Elsa. So ändern sich die Zeiten.
#2 *schnellmalumdrehenundeintückschokinaschen*
Regel im Hause List: am Vormittag gibt es noch keine Schokolade. Ebenso nicht vor dem Mittagessen und Abendessen und überhaupt eigentlich nur zu ganz speziellen Anlässen oder als besondere Belohnung. Das gilt zumindest für alle unter einem Meter Körpergröße, die nicht selbst an den Schokovorrat rankommen.
Nachtrag 2016: ich weiß mittlerweile, warum die Kinder am Wochenende so früh aufstehen und versuchen unentdeckt zu bleiben. Sie schleichen sich heimlich in die Küche, um über den Hocker an den Schoko- und Keksvorrat zu kommen. Das Kind über einen Meter hat also schon Strategien entwickelt, wie sie unsere Hausregel überlisten kann. Sehr schlau. Entlarvt werden sie meistens erst, wenn ich die leeren Verpackungen finde.
#3 Achtung Kamera!
Als das kleine Fräulein mit knapp einem Jahr ihren allerersten völlig unverhofften Trotzanfall wegen eines Luftballons hatte, war ich so amüsiert dass ich die Kamera ausgepackt habe, um es zu filmen. Schließlich sollte Papa auch sehen dürfen, was sich heute so ereignet hat. Weltuntergänge und so …
#4 Biobrei oder nicht Biobrei. Das ist hier die Frage
Oh, ich hab es echt versucht Breinahrung für das kleine Fräulein selbst machen. Ich habe es ehrlich gesagt gehasst, so lange ich es wirklich extra zubereiten musste. Weil wann esse ich schon nur Frühkarotten oder Pastinaken? Es gab also nächtliche Kochsessions. So eine Sauerei wie damals hat meine Küche übrigens nur selten gesehen. Und letztlich hat es sich weder zeitmäßig noch finanziell wirklich ausgezahlt, denn günstig ist das Biogemüse vom Gärtner auch nicht. Fazit: Das kleine Fräulein hat auch gelegentlich mal Gemüse von Hipp oder Alete gegessen. Jaja, Schande über mich. Und dabei koche ich eigentlich gerne.
#5 Ich-Zeit (1)
Einfach entspannend, so ein Tag im Garten. Manchmal schaut man da auch weg, wenn die Kinder Sachen tun, die sie eigentlich nicht tun sollten. So wie etwa das Plantschbecken mit Sand befüllen oder alles mögliche Spielzeug ins Wasser werfen. Aber was soll’s. Dafür kommt man nebenbei endlich einmal dazu, sich in Ruhe zu unterhalten …
#6 No-Go oder Must-Do für die Working Mum: iPad, Laptop & Co
Ich habe auch recht kurz nach beiden Kindern wieder zu arbeiten begonnen. Teilzeit und im Home-Office. Trotzdem ist man im Bereich Social Media leider nur selten offline. Zum Babyschwimmen vielleicht und damit habe ich schon Dramen ausgelöst im Büro. Ich war doch ernsthaft Donnerstag Vormittag für drei (!!!!!) Stunden nicht erreichbar. Klar, dass genau in dieser Zeit etwas passiert. Oder wenn ich gerade mit den Kindern am Spielplatz bin oder in der U-Bahn sitze. Ich war dann genau die Mama, über die andere Mütter lästern, weil sie neben ihrem Kind fluchend am iPad herumtippt oder mit dem Laptop verzweifelt das nächste WLAN sucht.
Nachtrag 2016: Ein Grund, warum ich nun selbständig bin… Ich habe mehr zu tun als früher, aber ich kann mir meistens aussuchen wann und wo.
#7 Zu Besuch bei Oma & Opa
Ich besuche Oma und Opa total gerne. Irgendwie entspannend, wenn sich Großeltern darum reißen, die Kinder zu bespaßen … 😉 Ich vermute, sie haben es damals selbst nicht anders gemacht.
#8 Wie pädagogisch wertvoll ist eigentlich ein Frühstück in der U-Bahn?
Gar nicht. Und trotzdem machen wir das manchmal. Normalerweise frühstücken wir zu Hause oder im Kindergarten. Manchmal trödeln wir aber zu sehr. Deshalb machen wir uns auf dem Weg zu Verabredungen auch manchmal mit leerem Magen. Gut, dass es den Bäcker bei der U-Bahn-Station gibt. Der hat uns schon vor dem Hungertod bewahrt.
#9 Ich-Zeit (2) Stillen und gleichzeitig lesen
Beim Stillen gleichzeitig Lesen. Ist das eigentlich in Ordnung? Mein Fazit: Wenn ich nicht beim Stillen lese, komme ich sonst nie dazu, also ran ans Buch … 😉
Nachtrag 2016: Mein letztes Buch habe ich vor eineinhalb Jahren beim Stillen ausgelesen. In Anbetracht meiner früheren Leselust hole ich den fehlenden Literaturkonsum des letzten Jahres bis an mein Lebensende nicht mehr auf.
#10 Mein kleiner Monk
Manchmal nenne ich das kleine Fräulein liebevoll „mein kleiner Monk“. Ich hoffe nur, ich gewöhne es mir rechtzeitig wieder ab, bevor sie mitbekommt, was ich damit sagen will.
#11 Der Kinderwagen, mein Einkaufswagerl
Die Kinderwagen-Babywanne vom ganz kleinen Fräulein mutiert unterwegs häufig zum Transportraum für alles mögliche. Zum Beispiel meine Jause, meinen Kaffeebecher, das halbvolle Latellapackerl. Im Supermarkt verstaue ich danbn alle restlichen Einkäufe darin, das Baby dafür ins Tragetuch. Es könnte schlimmer für sie sein.
#12 Der Laptop und ich
Ich erwische mich immer wieder, wie ich versuche, den Laptop unauffällig aufzuklappen. Leider selten unentdeckt.
Nachtrag 2016: Mittlerweile wurde mein Laptop hier vom Smartphone abgelöst. Das ist unauffälliger … 😉
#13 Echte Ich-Zeit
Zumba am Montag ist meine Ich-Zeit, mein Ausgleich, meine Auszeit. Nach der Geburt des kleinen Fräuleins habe ich nach genau sieben Wochen wieder die Sportschuhe angezogen. Und das hieß für das kleine Fräulein: ran an das Fläschchen, immerhin mit Muttermilch. Die ersten zwei, drei Mal war es sehr schwierig, sie hat verweigert, bis ich wieder zu Hause war. Beim ersten Mal hat sie mir sehr gefehlt, aber dann…. Zwar schweren Herzens, aber ohne wirklich schlechtes Gewissen habe ich sie von da an jeden Montag in der Obhut von Papa oder Oma zurück gelassen, weil es mir einfach gut getan hat.
Meine kleine Liste ist natürlich zu eurer und meiner Belustigung gedacht. Denn wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein …
Also mal ganz ehrlich: ich finde das alles keine Erziehungssünden.
Ipad/Fernseher ist Ansichtssache, da kann und wird es in der Regel zwischen Eltern (also nicht untereinander sondern zwischen verschiedenen) immer Meinungsverschiedenheiten geben, ob und wie viel gut ist.
Und alles andre: darfdenn ein Kind kein Kind sein? Zeugs ins Pool zu schmeissen, nicht immer die Übermutter sein zu wollen (was zur Hölle ist das überhaupt und wer definierts? Nur Mumi, nur selbstgekochter Brei, gar kein Brei, sondern Fingerfood, etc…)
Ich steh zu allen meinen Methoden – und sehe sie nicht als Erziehungssünden an. Es ist MEINe bzw UNSRE Art unserem Kind die Welt zu zeigen und sie darauf vorzubereiten. 😉
hmmm, ich habe wohl den Satz vergessen, dass das alles nicht so ernst zu nehmen ist 😉 Das war ja der Sinn dieser Blogparade … 😉
bei uns läuft zur zeit abends der tv wegen der fußball wm. bio wird gekocht was geht, wenn nicht, dann nicht. usw! ich fühl mich oft wie eine „rabenmutter“
und dann denke ich: wenn ich sie so ansehe, dann ist sie ein glücklich, entspanntes kind und ich (immer häufiger) eine happy mum!
Eine „nette“ Nachbarin hatte sich mal beschwert, dass wir (andere Mamis und ich) unten am Spielplatz sitzen und „die Kinder Kinder sein lassen“ JA ich brauch meinen Kaffee und das Quatschen mit den anderen ohne ständiges Mami, Mami im Ohr. JA die Kids waren laut, haben getobt, hätten vielleicht die eine oder andere Ermahnung verdient, ABER: Alle waren HAPPY!!!! Und das mit dem Fernsehen… Das wird beim zweitbeste Kind noch schlimmer 🙂 bei allen guten Vorsätzen
„Rabemutter“ ist ja Gott sei Dank Definitionssache 😉 Und wie gesagt: nicht zu ernst nehmen, was ich da geschrieben habe … unser Kind ist übrigens definitif iPad- und Laptopsüchtig, Viktoria. Das ist bei uns ja der TV Ersatz, weil wir eben kein TV haben (außer auf Festplatte).
Ich bin schon davon ausgegangen, dass es nicht die totale Selbstgeisselung ist, Judith! 😉
Ich finds nur irgendwie immer wieder schad, dass sich Mütter (meist sinds ja nur die Mütter, weniger die Väter) selbst mit sowas unter Druck setzen – denn nicht alle meinen es lustig wie Du!
Und übrigens, Veronika: Raben sind die fürsorglichsten Eltern!!! Alles wieder mal Ammenmärchen, die sich furchtbar lang halten und weitergegeben werden. Mach Dich doch selber nicht narrisch. Wenn das Kind zufrieden ist und Du, was willst mehr? Bist Du irgendwem Rechenschaft schuldig??? Ausser Dir? Od wem gegenüber hast ein schlechtes Gewissen? Mankann alles extrem übertreiben, aber ausser Stress und Unzufriedenheit bringts null!
Interessante Seite übrigens: http://www.rabeneltern.org. 😉
Chri Zi, ich glaube, jede fühlt sich manchmal als „Rabemutter“. Wobei man sich dabei ja nicht unbedingt ernst nehmen muss. Also ich zumindest. Weil es immer Dinge gibt, die man macht, die aber gegen das gehen, was die Allgemeinheit dazu sagt. Und genau da hat man dann im Hinterkopf manchmal eins schlechtes Gewissen. ob man nun will oder nicht. Auch wenn man niemandem sonst Rechenschaft ablegen muß. Ich glaube halt, man kann da aus seiner Haut oft nicht heraus. Vielen Mamas ist es zB unglaublich peinlich, in der Öffentlichkeit zu stillen. Dabei haben Babys nicht nur dann Hunger, wenn man sich zu Hause befindet. Also ist es ihnen unglaublich peinlich und sie schuckeln die Kinder so lange, bis sie zu Hause sind und hören lassen es schreien oder sie überwinden sich und Stillen in irgend einer Ecke, möglichst unaufällig, weil es jemanden stören könnte. Und das nur, weil es scheinbar in manchen Breiten verpönt ist, öffentlich zu stillen …. Übrigens wirklich empfehlenswerte Seite 😉
youtube ist doch nur die einstiegsdroge zum fernsehen…dann kommt die dvd (dauert schon länger,ist aber auch noch von uns bestimmt) und dann gibt’s die sonntage,wo man am sofa neben den kindern wieder einschläft und sie einfach eine sendung nach der anderen schauen…zum glück auf sendern wie disney jr oder nick jr auch „ungefährlich“ 😉
selbstgekochte breie: was ist das?!?!? meine beiden sind „nur“ mit hipp und alete (und jonas dann noch mit ella’s kitchen,aber die liefern plötzlich nicht mehr nach österrreich 🙁 ) groß geworden,abgesehen vom mitessen.die kontrollen bei den babygläschen sind übrigens um vieles strenger,als bei sogenanntem „bio“-gemüse…nur so am rande 😉
klar hat man vorm 1.kind immer so idealvorstellungen,wie man als mama sein wird und was man alles toll machen wird und was man natürlich niemals nie machen wird….aber,im grunde ist der geburtstag des kindes diesbezüglich wohl ähnlich wie ein 1.jänner: schon nach drei,vier wochen ist man im grunde wieder man selbst und doch nicht die erdachte „übermutter“ 😉 …und genau auf DAS läuft’s doch aber eigentlich hinaus,oder?!? man sollte sich selbst treu bleiben.immer wieder hinterfragen,was für einen selbst jetzt stimmig ist,wie man sein leben leben will und das dann genau machen.die kinder rennen da schon mit.und damit meine ich jetzt nicht,daß man nur an sich denken sollte.aber,man sollte sich selbst halt nicht vergessen!! und man sollte vor allem mal wirklich mit seinen entscheidungen in der eigenen familie bleiben und nicht dinge tun,die vielleicht den spielgruppen mamas taugen,aber gar nicht ins eigene leben passen.
irgendwann hatte ich mal wieder ein schlechtes gewissen,weil unsere kinder doch weit mehr fernschauen,als immer wieder empfohlen wird.julias ehrlicher kommentar dazu war einfach:“wir sind halt eine fernsehfamilie!“ ..und wißt ihr was,sie hatte recht!! wir schauen vielleicht auch mehr,als empfohlen wird,aber es kommt doch auch immer drauf an,WAS man schaut!!! sara kann dank des fernsehens mathematisch dinge,die andere in ihrem alter noch nicht können,nur,weil’s in ihrer lieblingssendung immer wieder „besprochen“ wird….wir verbringen bei schlechtwetter gemütliche dvd-sessions,mit popcorn und zusammengekuschelt auf dem sofa und haben so eigentlich wertvolle familienzeit.
ich hab in den 6 jahren,in denen ich nun mama bin,viel gelernt…ich hab natürlich (auch berufsbedingt) viele studien gelesen,wie man am idealsten sein kind erziehen sollte,was nicht alles super wäre,was man macht…und ich durfte auch sehr viel beobachten.in spielgruppen,beim babyschwimmen,auf spielplätzen…und es ist teilweise erschreckend.man sollte zum babyschwimmen gehen,weil’s spaß macht,und nicht deswegen,weil das kind dann eventuell einen vorteil gegenüber den anderen hat.einerseits besuchen manche einen kurs nach dem anderen,um diesen vorteil auszubauen,und dann lassen’s ihr kind am spielplatz keine sekunde alleine.gatschen:ist nicht!!! sand essen: iiiiighitt,und vor allem: kein bio!!
ich hab mich immer wieder gefragt,was all diese studien denn eigentlich aussagen? daß am ende der erziehung ein genie dabei entsteht?!? ein übermensch?!? der nächste präsident,nobelpreisträger?!?
wenn unsere an einem wochenende,an dem ich dienste hatte,das wetter schlecht war oder wir alle einfach mal nur faul waren und mal wieder zu lange der fernseher rannte,dann sag ich mittlerweile: dann werden unsere halt nicht studieren,irgendwer muß ja schließlich auch in 20 jahren noch autos reparieren 😉
aber,auch wenn ich noch immer bei vielem rumexperimentiere,bzw sich eine familie ja sowieso immer irgendwie entwickelt und dinge wieder neu gestaltet werden müssen,eines weiß ich mittlerweile ganz sicher: je weniger druck,umso glücklicher sind alle!!! also,einfach mal laufen lassen und nur das minimalste „leisten“…ansonsten genießen,genießen,genießen!! wir haben nur ein leben und wir bekommen am ende keine medaille dafür,ob wir jetzt besonders perfekt waren 😉