„Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.“ (Forrest Gump) Oft zitiert und so wahr. Manchmal hat man zuckersüße Stücke drin, manchmal schmecken sie salzig oder sauer. So ist das Leben. Es gibt aber einfach ein paar Dinge, die glückliche Menschen unglücklichen voraus haben.

Familienglück Blogparade

Ich habe mich kurzfristig doch noch entschlossen, bei der Blogparade Familienglück mitzumachen. Dieser Beitrag geistert mir nämlich schon seit Wochen im Kopf herum und er passt einfach gut. Glück hat für mich momentan (natürlich) direkt mit Familienglück zu tun. Von Herzen gesprochen ist es nicht schwierig zu sagen, was Familienglück für mich ist. Ein Satz reicht: Familienglück ist wie die oben zitierte Schachtel Pralinen. Mal schön (süß), mal anstrengend (sauer) und danach gleich wieder alles in Butter (mit Salz).

Ich habe vor einiger Zeit eine Zusammenfassung dieser Studie gelesen mit der Aussage ab 30 würden wir unglücklicher werden. Sorry, aber mich hat man nicht befragt. Ich kann diese Aussage nicht bestätigen. Seit ich 30 bin, bin ich glücklicher als je zuvor. Mit 30 bin ich schwanger geworden, mit 31 habe ich meine erste Tocher auf die Welt gebracht. Klingt jetzt natürlich total kitschich und es gab natürlich Hochs und Tiefs, aber prinzipiell hat mich unser Familienleben bereichert und ich habe in den letzten vier Jahren gefühlt mehr gelernt als das Jahrzehnt davor.

Natürlich stimmt in gewisser Weise, was in der Studie steht: Unter 30 (und ohne Kinder) stehen einem alle Türen offen, man kann tun und lassen, was man will. Vielleicht ist man mit 30 schon beruflich auf einem steilen Weg nach oben. Vielleicht aber auch nicht. Ich finde aber nicht – wie offensichtlich die Mehrheit der Menschen – dass das Leben über 30 mich zu stark einschränkt und mich deshalb unglücklich  macht. Bezogen auf Kinder könnte man auch sagen: Wer sich nicht vorher ausmalt, dass Kinder eine gewisse Einschränkung darstellen, der hat nicht weit gedacht in der Familienplanung. Sofern diese vorhanden war.

Sprichwörter kommen nicht von ungefähr. Man war immer schon „seines Glückes Schmied„. Unglücklich ist wohl, wer niemals mit dem zufrieden sein kann, was er hat. Es gibt einen Grund, warum manche Menschen glücklicher sind als andere. Glückliche Menschen haben für ein paar Dinge nämlich einfach keine Zeit …

#1 Aus Fehlern lernen statt Sudern

Glückliche Menschen lernen aus ihren Fehlern anstatt ewig darunter zu leiden, etwas falsch gemacht zu haben. Sie beschweren sich nicht dauernd und nörgeln weniger (so eine blöde wienerische Angewohnheit. Viele Wiener sind wohl sehr unglücklich …) Wenn etwas schief läuft sind nicht zuerst die anderen schuld. Ist  halt etwas schief gelaufen und man arbeitet daran. Was bringt es, jemand anderen zu beschuldigen? Fühlt man sich da wirklich besser, obwohl man weiß, dass man es vermutlich sowieso selbst verbockt hat?

#2 Das Leben der Anderen

Glückliche Menschen versuchen nicht das Leben anderer zu führen. Klar, nicht jeder hat 5.000 Euro Gehalt am Lohnzettel stehen. Deshalb ist es auch o.k. wenn sich nicht jeder Schuhe um 200 Euro oder mehr kauft sondern vielleicht um 50 Euro (weil man sich das halt leisten kann). Natürlich hätte man manchmal gerne, …. Wie auch immer. Über seine Verhältnisse zu Leben, nur um etwas zu repräsentieren, was man nicht hat kann eigentlich nur ein Fehler sein. Ich verstehe nicht, warum Menschen z.B. für einen Familienurlaub einen Kredit aufnehmen. Oder für den dritten Fernseher im Haus eine 0% Finanzierung beanspruchen. Warum man eine Spielekonsole um 500 Euro braucht, wenn das ein halbes Monatsgehalt ist. Macht das wirklich glücklicher? So zeigt man der nächsten Generation bestenfalls, dass Geld glücklich macht und sonst nichts. Urlaub auf Balkonien und im Freibad wäre vermutlich genauso schön, Fernseher sind entbehrlich und in puncto Schuhe … ok, da red ich lieber nicht mit. Ich liebe Schuhe … 😉

#3 Mehr Nächstenliebe, weniger Hass

Glückliche Menschen verspüren weniger Hass gegenüber anderen, sie helfen ihnen lieber. Das macht auch gleich selbst noch ein wenig zufriedener und glücklicher. Fragt mal jemanden, der in letzter Zeit aktiv Flüchtlingen geholfen hat – das ist wohl aktuell das positivste Beispiel.

#4 Weniger Lästern, weniger Neid

Ist es euch schon aufgefallen? Unglückliche Leute lästern gerne und viel. Über das letzte Kleid das JLo bei den Oskars getragen hat, dass die Nachbarin die Kinderklamotten am Flohmarkt kauft oder dass die Arbeitskollegin nach Weihnachten drei Kilo mehr an den Rippen hat, obwohl es bei einem selbst gute fünf Kilo sind. Auch so kann man davon ablenken, was einen selbst unglücklich macht. Als Kind hat mir Mama übrigens immer gesagt, von Neid wird man grün im Gesicht … Was zeigen wir unseren Kindern eigentlich, wenn wir dauernd nur schlecht über andere sprechen? Dass das glücklicher macht? Kinder sind doch nicht blind und taub!? Die Zeit kann man sicher besser nutzen.

Eigentlich eine ganz einfache Sache, das mit dem Glück. Ich habe niemals aktiv an einem der Punkte gearbeitet oder darüber nachgedacht. Erst diese Studie hat mich darüber nachdenken lassen. Auf der Uni habe ich noch mehr gelästert. Damals gabe es mehr Neid – vor allem in Bezug auf Beurteilungen oder um Seminare, in die man selbst nicht reingekommen ist, gefolgt von einer Runde Sudern. Wenn ich es mir recht überlege, hat sich das Glück still und heimlich eingeschlichen und vermehrt und all diese Dinge sind immer unwichtiger geworden. Ganz automatisch. Ich hoffe, das geht euch auch so!