Ha, jetzt hat es mich erwischt. Ich bin eigentlich seit Wochen mehr verkühlt als gesund. Halb so schlimm, das geht schon normalerweise. Aber diese Woche hat mein Abwehrsystem den Vogel abgeschossen. Ich hatte Fieber. Und ich habe eigentlich so gut wie nie Fieber! Deshalb nervt es mich noch mehr.
Mama hat Fieber, das Baby will nachts im Zwei-Stunden-Takt gefüttert werden. Und dazwischen hüpft mir das kleine Fräulein mitten in der Nacht in die Rippen. Das sind dann so die Momente, in denen man sich ganz weit weg wünscht. Nach Honolulu, Bali, Tahiti oder so. Ohne Kinder. Weil hier im kalten, nassen, herbstlichen Wien, da ist gerade alles etwas doof. Vor allem, wenn man krank ist.
Heldin der Woche: Oma
Aber: gut, dass Oma mir am Freitag quasi das Leben gerettet hat. Sie ist vorbeigekommen und hat uns Mittagessen gemacht. Das ich dann verschlafen habe. Als ich um 13 Uhr wieder aufgewacht bin, hat das kleine Fräulein und ihre Freundin (die den Vormittag über zu Besuch war) geschlafen. Wie Oma das gemacht hat – ich habe keine Ahnung. War wohl Oma-Magie. Für den Nachmittag ging es mir dann besser. Und am Abend bin ich um Acht ins Bett gekippt. Heute Morgen sah die Welt zwar immer noch grau und müde, aber immerhin etwas rosiger aus. Und jetzt. Na ja, ich bin K.O. und werf mich gleich ins Bett. Aber vorher noch rasch fertig Tippen. Rosa. Das erinnert mich übrigens an ein Kinderbuch, dass wir mit dem kleinen Fräulein gerade lesen: Der Elefant mit den rosaroten Ohren. Passt jetzt zwar nicht zum Thema, aber ich musste wegen der Redewendung daran denken. Durch die Ohren des Elefanten kann man die Welt in Rosa sehen. Schön eigentlich. Ach, manchmal würde ich mir solche rosa Ohren wünschen. Würde mir dann gleich ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und dem kleinen Fräulein.
Apropos Lieblings-Kinderbücher
Schon gesehen? Im Wien Museum hat diese Woche die ICH BIN ICH Ausstellung eröffnet. Dort werden wir auf jeden Fall mit dem kleinen Fräulein hingehen. Denn auch das Kleine Ich Bin Ich wird momentan sehr gerne Vorgelesen. Ich finde es immer wieder wunderschön, wenn meine alten Kinderbücher auch unserem kleinen Fräulein so gut gefallen. Und damit meine ich nicht nur irgendwelche Bücher, die ich angeschaut und gelesen und weggegeben habe, sondern es sind tatsächlich meine alten Bücher. Ein bisschen riechen ein paar davon noch nach Keller und bei einigen musste ich ein paar Seiten wieder kleben. Manche durften sogar die letzten fast 30 Jahre in meinem Bücherregal verbringen, bevor sich wieder Kinder an ihnen erfreuen durften. Ich muss jetzt ehrlich sagen, Kinderbücher sind etwas, das ich mir als digitales Buch so gar nicht vorstellen könnte. Selbst, wenn E-Book-Reader Abbildungen anzeigen würden. Da hängen für mich zu viele Erinnerungen dran.

Quelle: Presse-Material Wien Museum. Illustration von Susi Weigel zu „Das kleine Ich bin ich“, 1972 © Verlag Jungbrunnen
Und damit bin ich wohl bei meinem Fazit
Diese öde und grausliche Spätherbst-nochnichtsoganz-Winterzeit ist Lesezeit. Denn man kann weder draußen im Garten rumtollen noch Schneemann bauen oder Schlitten fahren. Zum Gatschhüpfen regnet es zu wenig und für alles andere ist es zu kalt. Und außerdem ist zu Beginn des Winters einfach jeder krank, bis man sein Immunsystem endlich wieder auf die Reihe bekommen hat. …