Bumm … und auf einmal kann das Baby stehen, oder zieht sich an allem hoch. Gerade noch hat es sich doch das erste Mal gerollt? Dann gaaaanz langsam ist es gekrabbelt. Wahnsinn. Und jetzt ist es acht Monate alt, und klaut mir schon Dinge aus dem Kästchen in Kniehöhe. Und ich, was hab ich einstweilen gemacht? … ja was eigentlich?
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Zeit mit dem Baby zu genießen. Langsam, entspannt. Zusehen und beobachten, wie sie sich entwickelt. Dann habe ich mich doch stressen lassen. Vom Blog, von der Arbeit, von allem. Nichts hab ich gesehen oder halt fast nichts, weil alles vorbeigerast ist. Die riesige Last an Dingen, die zu erledigen sind und ich realistisch gesehen niemals schaffe ist lähmend. Dies noch und das noch. Ich sitze ganz selten eine Sekunde lang herum und tue nichts. Und wenn ich doch mal kurz herumsitze, brauche ich gefühlt ewig, um mich aufzuraffen auch nur den kleinen Finger zu bewegen.
Und dann ist da noch dieser Lärm. Der permanente, dröhnende unendliche Lärm. Wenn es kein Lied ist, dann einfach nur sinnlos aneinandergereihte Buchstaben oder Worte, Hauptsache Lärm. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Das ist als würde ich mit einem Blechmusikorchester zusammenwohnen. Und ich dränge die Zeit weiter, möge es doch endlich Abend sein. Abend, Ruhe. Außer meinem Tinnutus halt. Ich mag nicht mehr. Ich sehne mich nach Blätterrauschen und Hummelbrummen. Kitschigen Blumenwiesen, das Plätschern eines Baches (dabei hab ich „die Moldau“ im Ohr) und sonst nichts als Stille. Dem langsamen Fortschreiten der Zeit, kein Stundenzeiger, der mich an der Pobacke kratzt und schubbst.
Alternativ würd ich übrigens auch einen (oder zwei) Wodka Martini nehmen mit Meeresrauschen und Hawai Musik. Je nachdem.
Bäm, da kommt es mir. Ich bin ein Idiot. Kann nicht langsam machen. Ich hetze von einem To-Do zum nächsten. Genossen hab ich tatsächlich schon länger nichts mehr. Geht es euch auch so? Ist das eine Frauenkrankheit?
8 Uhr. Kaffeebecher in der Hand überlege ich in der Früh, was alles zu erledigen ist. Wäsche, Mails, Updates auf der Webseite, Geschirrspüler, Rechnungen schreiben (sonst bekomm ich ja kein Geld), Rechnungen zahlen (sonst bekomm ich Ärger), der Brief von der Schule, vom Hort (dem muß ich noch absagen!), die Buchhaltung. Ja, die Buchhaltung. Könnte sich die nicht einfach von selbst machen? Oma wollte etwas ausgedruckt. Und dann kommt das Baby daher gekrabbelt. Ich bekomme Panik. Oh nein! Es ist vorbei, das wars für heute. Abgehakt. Ab sofort wir nur noch Baby geschuckelt … im Gedanken so als ob das was Mieses und nich einfach wunderbar wäre.
Immerhin hab ich es geschafft, die To-Dos aufzulisten. Jetzt schweben sie wunderbar drohend über mir. „Mach ein Häckchen, erledige mich!“ flüstern sie. Machen mich fertig. Ich wollte ja auch noch neue Pinterest Grafiken machen. Wann nur?
Mittag.Die Maus schläft auf mir, ich klicke mich durch Instagram. Wegen der Reichweite. Lacht nicht, natürlich macht es Spaß. Aber Reichweite ist wichtig. Klick, klick, klick. Bilder durchschauen, kommentieren, liken, meine Bilder bearbeiten, vorbereiten. Ein bisschen mehr Licht, dunkel geht nämlich gar nicht auf Instagram. Ich bin noch nicht ganz fertig, die Maus wacht auf. Ich setzte sie hin. Sie möchte Spielen, wir spielen also. Dann hämmert schon das nächste To-Do von innen penetrant an meine Hirnrinde. „Erledige mich! Jetzt! Los! Faulsack!“. Die Wäsche. Oh, die Maus mag nicht hier auf mich warten (weshalb auch, sie sieht mich nicht, wenn ich in den Keller verschwinde). Also auf den Rücken mit ihr, das geht auch in der Trage. Am Laptop sitzen geht nebenher nicht, aber Haushalt, das geht. Also mach ich das.
Ich vermisse Yoga, die Achtsamkeit mit mir selbst. Seit das Baby da ist, war ich nicht mehr dort. Es fehlt mir. Ich rede mir ein, dass ich deshalb so unausgeglichen bin. Mag sein. Oder auch nicht. Eher die Hormone (?) Denen darf man ja für alles die Schuld geben. Oder einfach zu viele To-Do’s. Ungefähr drei Mal am Tag bin ich den Tränen nahe wegen irgendeinem Sch*** (#sorryfürswording). Aber das Atmen, das ich bei Yoga gelernt habe ist wie Radfahren, das verlernt man nie. Also atme ich so lange wie notwendig.
Wisst ihr, wovor ich immer die meiste Angst hatte: faul zu sein. Furchtbare Vorstellung, ich möchte nicht faul sein. Idiotisch, wie einen so eine Vorstellung prägen kann und innerlich Panik hervorruft. Wie der Gedanke einen antreiben kann, selbst wenn es nicht notwendig wäre. Und deshalb bin ich untertags 80 Prozent der Zeit wie auf Red Bull Überdosis (ich trinke kein Red Bull übrigens …). Ich sause herum und erledige im „vorbeifliegen“, was geht. Woran ich merke, dass das ein Fehler ist? Ich gehe von der Toilette zum Kühlschrank und hab vergessen, was ich da wollte.
Ich habe hier übrigens keine Lösung parat. Ich weiß nur, dass ich gerade viel über mein persönliches Konzept nachdenke. So geht es nicht weiter. Ich kann nicht permanent an unerledigte Dinge denken, das macht mich fertig, gehetzt, müde, überlastet, vergesslich. Nichts womit ich mich in einem Bewerbungsschreiben rühmen würde.
Völlig absurd und irgendwie logisch: natürlich klappt der Befehl an mich selbst:“Jetzt genieß das aber mal, du MUSST doch auch mal genießen!“ nicht. Ich weiß wie es theoretisch geht, kann es aber momentan nicht. Am Ende vom Tag ist – das kann ich ohne Lügen behaupten – normalerweise kein Fünkchen Energie mehr übrig. Ich hab mich ausgequetscht bis zum letzten. Ich rede mir gerne ein, dass das normal ist wenn man Kinder hat. Ich weiß nicht, ist es das?
Dann schau ich die Maus an und denke mir, sie hat das nicht verdient. Sie hat eine so ausgeglichene Mama verdient, wie unsere älteste sie als Baby hatte. Eine, die ohne schlechtes Gewissen spazieren geht, einen Kaffee trinken, in der Therme länger bleibt zum Plantschen nach dem Babykurs und am Vormittag das Kindermuseum unsicher macht, weil was Cooleres steht sowieso nicht an. Momentan mach ich nichts dergleichen. Ins Kindercafe gehe ich übrigens deshalb so gerne, weil ich dort ein paar Minuten Zeit habe, meine Mail abzuarbeiten und nicht, weil ich dort so gut entspannen kann.
Im Titel hab ich euch „24 Stunden me“ versprochen. Ist eigentlich nicht so spannend, aber so geht die Geschichte weiter: 13:30 Uhr, Baby zusammenpacken, 14 Uhr, Geschwister abholen, hoffentlich ein Spieldate vereinbart zu haben (macht alles einfacher), das Handy so weit wie möglich ganz unten in der Tasche vergraben, damit ich nicht drauf schaue.
Am Abend das Baby stillen, am Handy Instagram erledigen. Stundenlang, denn wer das Baby ablegt hat verloren und dann geht es von vorne los. Eventuell klemme ich mir den Laptop zwischen die Knie so wie jetzt, dann kann ich Grafiken machen oder Mails beantworten. Noch schnell, bevor wie bei Dornröschen die Uhr Mitternacht schlägt. Denn um Mitternacht hat die Maus wieder Durst.
OFF – URLAUB
Wir fahren übrigens am Sonntag auf Urlaub. Ich bin dann mal weg. Vielleicht poste ich etwas, vielleicht nicht. Es ist Zeit für Auszeit. Oder auch nicht. Ich werde Schreiben, sicher sogar. Vorarbeiten für nachher. Weil ich Panik bekomme, wenn ich daran denke, dass ich zu Hause wieder keine Zeit haben werde dafür. Ich klär das ganze mal mit mir selbst. Mal sehen, wie es endet. Vielleicht hab ich dann eine Lösung für alle, denen es auch so geht. Mehr Selbstfürsorge vielleicht: Ich hab wohl schon wieder vergessen, dass das eigentlich am Plan stand….
Du schreibst mir aus der Seele. Ich kann dich so gut verstehen. Ich wollte mein Frühlingsbaby auch viel mehr genießen. Jetzt ist es fast 1 Jahr alt und wenn ich an die letzten Monate zurück denke, dann fällt mir nur eines ein: Anstrengend! Das hat mein Sohn nicht verdient, aber so ist es nun mal. Der ältere Bruder ist in meinem Kopf der Brave, der Kleine ist der Anstrengende. Stigmatisiert. Zu Unrecht. Denn der Alltag war anstrengend. Baby und Kleinkind und Blog zusammen sind anstrengend. Nicht mein kleines Frühlinsbaby. Ich habe zu viel gewollt. Ich habe mir selbst zu hohe Ziele gesteckt. Die Quittung bekam ich mit gesundheitlichen Problemen. Vor einem halben Jahr Brustentzündung. Jetzt Gürtelrose. Jetzt liege ich im Bett. Den ganzen Tag und muss mich von meinen Kindern wegen der Ansteckungsgefahr fernhalten. So sehr habe ich mir mehr Zeit für mich gewünscht. Doch das ist furchtbar. Leider versteht man vieles erst dann, wenn es einmal richtig gekracht hat. Ich wünsche euch eine schöne Auszeit. Geniesst es. Schau auf dich und deine Familie und hör das Meer rauschen.
Liebe Grüße
Christina
Oh ja, wie ich das kenne! !!
Das Hamsterrad! Ewig am hetzen, organisieren, wischen, jause richten, Hunde versorgen, saugen, waschen – ich könnte ewig aufzählen!
Und dann sind die Kinder mal – wie in unserem Fall mal in den Ferien bei Oma, erledige ich alles, was im Alltag nicht möglich ist! Fenster putzen, Auto aussaugen, Kinderzimmer ausmisten, Keller „entspinnen“. Ich kann nicht ruhig sitzen, nicht mal, wenn die beiden nicht da sind!
Ich fühle mit dir!!!! Fühl dich gedrückt!
Ach, das wär toll. Vielleicht sollten sie mal ein langes Wochenende bei Oma machen <3 Gute Idee!
Hallo Judith!
Ich kenn das mit dem Gefühl mich zu sehr zu hetzen, zwischendurch nichts auf die Reihe zu bekommen. Ich bin jetzt schon ziemlich am Ende meiner Schwangerschaft angelangt und bin oft müde und unmotiviert irgendwas zu tun. Mein Vorteil ist der, dass mein Kind bis halb drei im Kindergarten ist und ich da theoretisch ja ur viel erledigen könnte und doch bin ich immer wieder erstaunt, wenn die Zeit allein zu Hause wieder vorbei ist und ich kaum etwas erledigt habe. Aber wir sind nur Menschen und keine Maschinen die permanent funktionieren und ohne Ende arbeiten können. Genieß euren Urlaub und wenn du nichts postest, weil du mal wirklich nur Zeit für dich und deine Familie haben möchtest, dann poste nichts, schreib keinen Blogartikel oder so. Die Zeit mit deiner Familie steht dir zu. Und vl kann ja dein Mann, solange er noch in Karenz ist, dir zumindest einen Tag in der Woche die Zwerge abnehmen damit du dir einen Wodka Martini oder einen Yogasession gönnen kannst. Ich freu mich auch schon, wenn ich mal wieder einen Gin Tonic süffeln kann.
Alles Liebe
Tanja
<3
so schön so traurig so wahr so smart! echt schön geschrieben. man kann richtig mitfühlen. mir ist es in der babyzeit auch so gegangen. beim ersten schon!!! geht vorbei. wird besser und deine freiräume kommen zurück u du denkst dir dann „mensch wieso war ich bloß so unentspannt?! ist doch nur echt kurz diese Zeit “ schönen urlaub!
Das kennt doch jeder von uns! Aber so einen Urlaub könnte ich momentan echt vertragen. In 2 Wochen gehts für einen wochenende-trip an den gardasee und hoffe, dass ich dann etwas Kraft tanken kann. Unsere Kleine ist auch grad mitten in ihrer Selbstfindungsphase. 🙂 Liebe Grüße – Silvia von natuerlich-kindgerecht.it
Habe den Mut, Dinge unerledigt zu lassen. Ja, einfacher gesagt als getan. Hier spricht eine Perfektionistin – oder eher: Perfektionistin in Ruhestand. Ich habe 4 Kinder….7 Jahre (Autist – damit alles spannender wird), 3 Jahre (Trotzphase) und Zwillinge mit 12 Wochen. Es ist immer laut…nie Pause. Und trotzdem habe ich mir 3 Tage Pause gegönnt. Ich habe es einfach verlangt – durchgezogen. Und es tut so gut. Freitag bis Sonntag alleine in einem Wellnesshotel. Was für eine Wohltat. Und danach sind die Akkus wieder ein wenig aufgeladen. Voll? Nein, aber immerhin so bei 60%.
Lass den Computer mal Computer sein. Gerade heute bin ich über eine Aussage gefallen, die ich mir groß an die Wand pinnen werde: „Beginne zu leben. Es nutzt nichts, der fleißigste Mensch auf dem Friedhof zu sein.“
Klingt egoistisch – ist es aber nicht. Eher: sich selbst etwas wert sein.
Ich habe genau das tatsächlich gerade zwei Wochen klang gemacht. Tolles Gefühl <3
GRATULIERE!!!! Und ich hoffe, du fällst nicht wieder total ins Hamsterrad zurück 😉
ich arbeite daran 😉
Ach, du Liebe, du ❤️ Vielleicht kannst du dir morgens 5 Minuten frei machen für bewusste Morgenmeditation um Kraft für deine so vollen Tage zu schaffen? Und ein Professor an der Hochschule empfahl mal „Not to do“ – Listen zu führen. Um sich selbst den Druck raus zu nehmen. Ich wünsche dir / euch einen tollen Urlaub, genieß ihn und tu nicht zu viel.
Ich glaube, das „Problem“ ist Teil der „job description“ einer Bloggerin und Instagrammerin. Das ständig verfügbar sein, immer up to date sein, sofort antworten, immer Fotos machen bzw. Szenen inszenieren, bei jedem Ausflug, jeder Aktivität daran denken, wie man das verwerten kann etc. Natürlich kann man in solchen Jobs kaum abschalten oder einfach mal Urlaub machen, und natürlich muss man in manchen Jobs vor- oder nacharbeiten, aber IM Urlaub arbeiten dient wohl kaum der Erholung (und ich behaupte mal, dass auch die Zahnärztin, die Supermarkt-Kassiererin oder die Heilmasseurin nicht im Urlaub arbeiten müssen).
Aber: Immerhin hast du es an diesem stressigen Tag geschafft, einen sehr langen Artikel zu schreiben! Es ist eine Frage der Prioritäten und auch der Sichtweise.
Ich kenne das Problem von einer Blogger-Freundin und bin froh, dass meine Arbeit am frühen Nachmittag endet und ich die Nachmittage mit Kind mit freiem Kopf verbringen kann (das war nicht immer so: Als ich vor ein paar Jahren ein kleines Team geleitet hab, hab ich mir im Urlaub schon oft gedacht „Hoffentlich läuft alles gut ohne mich“ – wie arrogant von mir ;-)). Wenn ich auf Urlaub bin, bin ich auf Urlaub. Wenn ich 4 Tage nicht auf FB schaue oder am Wochenende willhaben-Anfragen oder meine (privaten) Mails nicht lese (die Arbeitsmails sowieso nicht), dann ist das meine Entscheidung. Mittlerweile hab ich für mich auch beschlossen, nur noch 1-2 x pro Woche bei den diversen Blogs vorbeizuschauen und nicht täglich, weil ich lieber Zeitung oder ein Buch lese, mich lieber länger auf etwas einlasse als immer nur Häppchen zu konsumieren. Für mich ist das auch Achtsamkeit im Alltag (das ist ja grad ein großes Thema unter einigen Bloggerinnen).
Natürlich überwiegen auch die Vorteile eines Broterwerbs als Bloggerin (freie Zeiteinteilung, Arbeit von zuhause aus, coole Projekte und Kooperationen), aber man kann vermutlich Arbeit und Privatleben nicht so einfach trennen. Aus diesem Grund bin ich froh, dass ich doch nicht Lehrerin geworden bin, was ich ursprünglich vorhatte, denn mich würden die Schularbeitshefte und Tests und die Stoffvorbereitung, die zuhause noch wartet, unrund machen. Aber das ist sowieso Typsache und ich denke, das muss jede für sich herausfinden, wie und wo sie arbeiten möchte, was ihr und der Familie gut tut und welche Vor- und Nachteile überwiegen.
Noch was Inhaltliches: Am liebsten lese ich konkrete Tipps oder Bastelanleitungen – aber da ich euch als Familie ja gar nicht kenne, muss ich ehrlich gesagt auch nicht täglich Fotos von euch am Strand ansehen, das ist mir schon zu intim (was anderes ist dann ein Reisebericht im Nachhinein, mit Tipps etc.). Soll heißen: „Mut zur Lücke“! Ich erinnere mich, dass Stefanie Luxat letztes Jahr wegen OP und verschiedener anderer Sachen ein paar Monate Blog-Auszeit gemacht hat. Ich denke nicht, dass es sie so viele LeserInnen gekostet hat – also auch Bloggerinnen dürfen mal abschalten und Urlaub machen oder in der Karenzzeit mal nicht Geld verdienen müssen (Baby und 2 Kinder und Haushalt sind doch genug – es ist ja nur für ein paar Monate). 😉
Liebe Michaela,
ich vermute, es ist eher nicht einfach das Problem des „Blogger-Gewerbes“ sondern eher tatsächlich der Selbständigkeit. Ich vermute, jede(r) Selbständige kennt das, egal in welchem Bereich er oder sie tätig ist. Und ich muß (leider) bestätigen: doch, es kostet Leserinnen, wenn man mehrere Auszeiten macht und zwar wirklich krass viele, aber ich lebe nun einfach damit. Es wird die ZEWit kommen, da kann ich wieder mehr schreiben, aber einfach jetzt nicht. Mit konkreten Tipps wird es bestimmt weiter gehen, denn wenn man nur begrenz Zweit hat, schreibt man natürlich auch nur zu Themen, die einem am meisten Beschjäftigen 😉 Danke für dein wirklich ausführliches Feedback, das ist so viel wert!
Liebe Grüße,
Judith
Ja, das ist sicher generell typisch für die Selbstständigkeit, je nach Branche mehr oder weniger.
Furchtbar! Statt “ich möchte weniger arbeiten“ kommt “ich möchte mal keine mutter mehr sein“.
Die Kids kriegen unbewusst mit dass sie eine Belastung sind und die arme Mutter vom Arbeiten abhalten.
Selbstständigkeit ist keine Ausrede, mangelnde Genussfähigkeit dessen was man hat (Kinder, ein Baby!!) für alle Beteiligten eine Belastung.
Ich hoffe für dich, dass du es noch erleben kannst wie es sein kann: das Genießen der Kinder, mit den Kindern.
Liebe Mia,
ich hoffe wirklich, das würdest du nicht deiner besten Freundin sagen, die zu dir kommt und dir genau von solchen Sorgen und Ängsten berichtet. (Überforderung, Weinkrämpfen, Antriebslosigkeit usw… Hinweise auf Depressionen von denen man aber nicht spricht). Kinder und alle damit verbundenen psychischen und physischen Veränderungen oder ein Geburtstrauma können bei Müttern durchaus Zustände von leichtem Stress, Überforderung bis hin zur schweren, Monate andauernden Depression hervorrufen, die es einem manchmal bis zu 24 Stunden am Tag definitiv nicht genießen lässt, dass man wundervolle Kinder hat. Ich „erfreue“ mich bestenfalls einer zeitweisen depressiven Verstimmung, aber mehr Mütter als man denkt leiden tatsächlich sehr lange nach der Geburt noch unter Depressionen, die nur therapeutisch und teils medikamentös behandelbar sind. In einer Depression kann man es nicht genießen, ein entzückendes Kind zu haben. Dass andere meinen, solche Gefühle wären unmöglich, macht es kaum besser und treibt noch tiefer in die Depression.
Regelmäßige Blog LeserInnen wissen sicherlich, dass ich normalerweise eine Frohnatur bin, die das Leben mit ihren Kindern genießt und achtsames Zusammenleben und Aufwachsen lebt. Ich habe viel gelernt in den letzten Jahren. …
…
Yoga, Medidation, Achtsamkeitsübungen – all das hilft mir täglich. Ich bin ein meistens fröhlicher und positiver Mensch, genieße durchaus. Und trotzdem hat es mich nach der letzten Geburt „erwischt“. Tja, wie soll ich es sagen. Ich bin wohl „in die Scheiße gehüpft“, jetzt muß ich es irgendwie abbekommen. Gut, dass wir einen Gartenschlauch mit viel Wasserdruck haben.
Ich hoffe trotzdem, dass das hier auch Mütter lesen, denen es genau so geht oder ging und es sie anregt, darüber zu reden. Die dann mal nicht mit „ja, es geht mir wunderbar“ antworten, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist, nur um Erwartungen zu erfüllen. Die sich trauen über ein Tabu Thema wie dieses zu sprechen. Und sei es erst Monate später.
Alles Liebe,
Judith