Hallo du! Na, hast du einen wunderbaren Sommer gehabt? Stressig, die Organisation mit den Kindern, wenn man arbeitet, gell? Du hast dich zerrissen, um ihnen so viel Zeit zu schenken, wie sie wirklich verdienen? Vermutlich. Aber ich sage dir was: das ist es wert… jede Sekunde!
N E U N Wochen Ferien. Das ist für arbeitende Eltern hier in Österreich eine ziemliche Herausforderung, wenn es um die Betreuung der Kinder geht. Für viele ist es ein enormer Organisationsaufwand, denn neun Wochen am Stück, das ist mehr als zwei Elternteile sich zusammen hintereinander Urlaub nehmen können im Job. Wir jonglieren und organisieren und ja, ich bin selbständig, aber es geht mir im Prinzip ganz genau so. Denn ich kann meine Arbeit neben dem Blog schlecht neun Wochen lang schleifen lassen.
Weshalb wir jede Minuten genießen sollten?
Und dann gibt es diese Momente, in denen ich nur da sitze und mir denke: hach, wie wundervoll ist das eigentlich. Die Mädels sind nun zwei, fünf und sieben Jahre alt und Mensch, wo ist die Zeit hin? Sie sind schon so groß geworden! Jetzt überleg mal: genau das wird dir auch in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren im Sommer bei einem Glas Eiskaffee passieren, bloß werden dich irgendwann keine lachenden und streitenden Kinderstimmen umzingeln und sekündlich „Mama – Mamaaaa – Mamaaaaaa!“ brüllen. Jetzt denkst du dir:“Ja. Jaaaaaa! Bitte! Wann hört es endlich auf?!“, aber dann in 15 Jahren wirst du denken:“Oh Gott, wo sind sie nur die wunderbaren Sommer mit Kindern? Hätte ich doch mehr Zeit mit ihnen verbracht!“
Die Zeit vergeht gefühlt schneller, wenn wir Eltern sind. Das liegt natürlich sicherlich daran, dass wir rotieren, um alles erledigt zu bekommen, aber auch, weil es einfach schön ist und wir glücklich sind. Schöne Zeiten vergehen immer schneller als ganz furchtbare und anstrengende, das ist dir sicherlich schon aufgefallen, oder?
Die Zeit die wir schenken ist so wertvoll!
Überlege mal, wie viele wunderbare Sommer es sind, die uns unsere Kinder tatsächlich schenken. Zehn, vielleicht auch 15 Sommer. So eine Kindheit ist enden wollend, denn Kinder möchten naturgemäß immer schneller älter werden als es notwendig ist. Dann sind sie fort. Weg im Feriencamp mit ihren Freunden, weg im Hof spielen, weg irgendwo abhängen und Dinge tun, die Teenager halt eben so tun und das natürlich ohne Erwachsene. Sich die sprichwörtlichen Hörner abstoßen, Blödsinn machen, Erfahrungen sammeln und selbständig werden. Vielleicht auch arbeiten oder Zocken im dunklen Zimmer, vielleicht Beachvolleyball spielen in Kroatien am Strand. Unsere Zeit, in der wir für sie so intensiv da sein können wir jetzt ist so begrenzt.
Wenn es uns also jetzt nervt, das wir den zeitlichen Gürtel für unsere Dinge so viel enger schnallen müssen, sollten wir genau daran denken: zehn Sommer, vielleicht ein paar mehr und das wars dann. Es wird auch dann noch schön sein, aber anders. Dann sind wir die Eltern, die stolz auf ihre Teenager blicken, aber auch mit wehmütigem Herz auf die herumtollenden Kleinkinder der Nachbarin. „Hach war das schön! Warum können sie nicht immer so klein bleiben! …“
Mir kullert gerade ein Tränchen über die Wange, wenn ich das schreibe. Ich könnte mich gar nicht entscheiden, welcher der schönste Moment war diesen Sommer. Der, an den ich mich immer erinnern werde? Vielleicht, als die älteste ganz typisch ambitioniert ihr Steckerlbrot ins Feuer gehalten hat uns es dann verkohlt war oder als wir gemeinsam ein Tipi gebaut haben und sie total stolz ihr Bauwerk hergezeigt hat. Als Midi am Wolfgangsee mit ihrem Freund lachend über die Wiese gelaufen ist oder als das Baby sich glucksend vom Steg in den Badeteich von Oma und Opa geworfen hat.
Ich habe noch ein paar Sommer, du vielleicht auch. Aber denk daran – und nein, der Spruch ist noch lange nicht ausgelutscht: unser Alltag ist ihre Kindheit! Und so eine Kindheit ist im Verhältnis zu hundert Lebensjahren einfach wirklich sehr kurz! Sehr, sehr kurz!
Was für ein Sommer! Er war wundervoll!
Danke dafür Universum!