Hallo aus Italien! Hier ist es super! Warm, ein bisschen Regen, ok. Aber das ist verkraftbar. Eigentlich habe ich geplant, ab und an etwas für euch zu schreiben und vor allem, mich auszuruhen und zu entspannen. Mal sehen. Klappt das? Dies ist übrigens ein Nachtrag aus Woche 1, wir sind nun fast am Ende unseres Urlaubs.

Bei uns läuft das aber gerade alles anders als geplant. Zugegeben, der Plan, den Vormittag am Strand zu verbringen ist aufgegangen. Ich habe es auch geschafft, alle friedlich wieder zurück zu bringen, als Opa die Würstel fertig hatte. Aber danach fühlt sich keines der zwei Kinder bemüßigt, ein Mittagsschläfchen zu machen. Vor dem Essen schlafen sie beinahe im Sitzen ein, danach haben sie plötzlich wieder so viel Energie wie zehn Elefanten und hüpfen in der Gegend herum. Das kleine Fräulein ist jetzt, glaube ich, zu Räuber Hotzenplotz doch noch eingeschlafen. Das ganz kleine Fräulein hockt mit Straßenmalkreisen vor mir auf dem Boden. Zwischendurch besteche ich sie, indem ich ihr Bobo Siebenschläfer am Laptop vorspiele.

Schlafen ist nicht …

Urlaub mit KindernEigentlich das ganz kleine Fräulein hundemüde, aber gestern hat ein Überredungsversuch zum Mittagsschlaf zu einem Kreischkonzert in gallischer Schlachtruflautstärke geführt. Also habe ich die Idee vom Mittagsschlaf für das ganz kleine Fräulein wieder verworfen. Wenn sie nicht schlafen möchte, auch ok.

Man könnte meinen, Kinder werden müde, wenn sie den ganzen Tag in der Sonne, im Schwimmbecken oder am Meer abhängen. Zum Abendessen mit Wurstbrot und frischer Energie versorgt halten sie nur leider ebenfalls locker bis zehn Uhr Abends durch. Wahlweise kann man auch versuchen, sie ins Bett zu bringen und ihnen eine Stunde dabei zuhören, wie sie ein Trommelkonzert an der Wohnwagenwand veranstalten, weil sie meinen nicht müde zu sein. Je nachdem.

Resignation

Ich resigniere also und versuche zu akzeptieren, dass meine Kinder erstens keine Lust auf Schlafen haben, ich zweitens kaum dazu kommen werde auch nur irgendetwas zu erledigen hier und drittens dass es eine total blöde Idee war zu glauben, ich kann etwas erledigen, wenn die Kinder schlafen. Das ganz kleine Fräulein fängt vor mir am Boden an zu wimmern. Todmüde. Scheinbar endlich willig, eine Runde zu schlafen. Na dann versuchen wir es. Auf das Mittagsschläfchen mit Gebrüll! Bis alle rund um uns herum eine halbe Stunde später wieder wach sind, weil das ganz kleine Fräulein wie am Spieß brüllt. Sie windet sich, krabbelt von mir runter aus dem Bett, wirft sich auf den Boden, tritt um sich, wimmert weiter. Ich setzte sie in den Bollerwagen und fahre eine Runde. Sie schreit. Ich lege mich wieder mit ihr ins Bett. Sie tritt um sich, krabbelt auf dem Bett und strampelt auf dem Boden. Ich packe sie in die Babytrage und gehe eine Runde. Darauf hätte ich schon früher kommen können. Eine Minute später: Ruhe. Diese Technik wird hier zur anerkannten Mittags-Einschläfer-Methode. Wir drehen jetzt jeden Tag nach dem Essen eine Runde in der Babytrage und sie schläft friedlich ein.

Kein Urlaub ohne Learninges – Teil 1

(weil es sicher einen Teil 2 geben wird)

  1. Nicht dass ich auch nur im entferntesten an einen Urlaub wie früher (also auch mal ein Buch lesen oder so) gedacht habe, aber wenigstens ein bisschen? Das wäre schön gewesen. Nur so eine Seite pro Tag lesen. Einen Abend hab ich mit der Taschenlampe ein paar Seiten geschmökert, während das ganz kleine Fräulein neben mir geschlummer hat. Aber so toll war es dann auch wieder nicht. Also Licht aus.
  2. Das ganz kleine Fräulein zum Schlafen zu bringen gleicht dem Versuch, einen Bären vom Winterschlaf abzuhalten. Lösung: Babytrage. Wie lange das noch geht – mal sehen.
  3. Urlaub mit Kindern ist ungefähr so weit weg von Entspannung wie ein Marathon (also für mich, weil manche finden Marathonlaufen ja entspannend). So fühle ich mich am Abend nämlich: wie nach einem Marathon-Lauf. Nur, dass man nach einem Lauf auch mal verschnaufen darf.
  4. Ich glaube, nächstes Mal, wenn ich entspannen will, buche ich einfach Kindergarten von 7 bis 18 Uhr für die Kinder und einen Tag in der Therme für den Papa und mich.
  5. Fortsetzung folgt.

Übrigens ist es sonst wirklich schön hier. Dieser Campingplatz ist ein regelrechtes Familien-Paradies. Nur eben nicht besonders entspannend. Und dass die Kinder so einen unentspannten Umgang mit ihrem Schlafbedürfnis haben, macht es nicht gerade einfach. Ich sehe hier viele Kinder im Kinderwagen oder sogar auf dem Handtuch am Strand friedlich schlummern, wenn sie müde sind. Nur meine eben nicht.

PS: Dies ist übrigens ein Nachtrag aus der ersten Urlaubswoche. Ein wenig hat es sich geändert, die Kinder gewöhnen sich an die Umgebung. Geschlafen wird immer noch nicht gerne. Ich