Wien – meine Lieblingsstadt. Klingt kitschig, ich weiß. Aber ich bin hier geboren, aufgewachsen und immer wieder zurück gekommen und ich sag es mal so: Wien hat was. Und zwar egal ob man als Pärchen hierher kommt oder mit Kind(dern). Heute zeige ich euch also meine Stadt und was ihr mit Kindern hier alles machen könnt.
Wer möchte, kann hier in Wien jeden Tag mit Kultur und Spazieren gehen im Grünen befüllen. Dazwischen ein Kaffee im Schanigarten oder ein Cocktail mit den Zehen im Sand und Ausblick auf den Donaukanal. Möglichkeiten gibt es in Wien für Gäste (und Einheimische) wie Pflastersteine in der Wiener Innenstadt. Klar, ihr solltet es mit Kindern besser ein wenig langsamer angehen und dann wollen Kinder oft sowieso nicht das, was wir Erwachsene wollen. Also warum nicht das Programm gut durchmischen und kombinieren?
Ich verrate euch heue meine zehn besten Tipps für Wien, zu sehen gibt es natürlich viel mehr. Wenn ihr Programm für euch plant, streut doch am besten zwischendurch auch etwas für die Kinder ein. Wien ist recht kinderfreundlich und vielfältig, vor allem im Sommer. Manches dauert gar nicht lang, liegt vielleicht sogar zentral und vieles davon macht definitiv auch Erwachsenen Spaß….
1. Das Zoom Kindermuseum
Das Zoom Kindermuseum war uns ist mein absoluter Favorit unter den Angeboten für Kinder in Wien. Das Kindermuseum ist das perfekte Schlechtwetterprogramm und so zentral gelegen, dass sich rundherum ein feines Tagespogramm gestalten lässt. Scheint die Sonne, kann man es trotzdem einplanen, weil es nicht tagesfüllend ist. Im Zoom gibt es neben einer wechselnden Ausstellung für ältere Kinder auch Workshops (meist Film und Handwerk) und für Kleinkinder besonders toll: der Zoom Ozean. Hier können Kinder eine Stunde lang fühlen und ausprobieren, Rutschen, spielen und staunen.
Perfekt zum Chillen danach: Vor dem Zoom kann man danach gemütlich einen Kaffee trinken, eine Jause oder ein Eis essen und die Kinder können im autofreien Hof herumlaufen und spielen.
Achtung! Ich empfehle, die Tickets im Voraus zu reservieren (online oder telefonisch), weil sämtliche Angebote immer lange vorab so gut wie ausgebucht sind. Man kann natürlich auch auf Verdacht vor Beginn der Einheit hingehen und fragen, ob jemand seine Karten nicht abgeholt oder abgesagt hat.
Pssst: guckt mal – ich hab vor Jahren schon über das Zoom geschrieben.
TIPP für WIENERINNEN
Wenn es euch gefallen hat, besorgt euch doch eine Jahreskarte. Vor allem im Winter habe ich die in den ersten zwei Jahren mehr als ausgenutzt. Die Karte gilt für einen Erwachsenen und ein (oder zwei Kinder).
2. Tiergarten Schönbrunn
Ein Klassiker. Geht ihr auch in fast jeder Stadt in den Tiergarten mit den Kids? Der Tiergarten Schönbrunn ist weitläufig und hat viel zu bieten. Wer mag, kann einen ganzen Tag dort verbringen. Außerdem wird hart daran gearbeitet, die Tiere möglichst artgerecht unterzubringen (so weit das in Gefangenschaft eben geht). Vom Eisbären bis zum Stachelrochen werdet ihr dort fast jede Tierart finden, die ihr kennt. Super finden wir das Tropenhaus (mit der Fledermaushöhle) und natürlich die Orang-Utans. Die Robben-/Seelöwen-Show ist immer ein Hit (Uhrzeit laut Aushang am Eingang!)
Tipp 1: für alle ÖsterreicherInnen
Auf unseren lokalen Dixie-Traubenzucker-Schachteln findet ihr auf der Rückseite Gutscheine für den Kinder-Eintritt. Mit vier Dixie-Verpackungen kommt ein Kind gratis in den Zoo. Das zahlt sich aus, denn der Eintritt in den Zoo ist für Familien nicht gerade günstig!
Tipp 2: Kombitickets
Wenn ihr mehrere Attraktionen besuchen wollt (z.B. auch das Haus des Meeres), dann haltet nach vergünstigten Kombi-Tickets Ausschau!
3. Haus des Meeres
Noch ein Klassiker für Kinder! Das Haus des Meeres finden Kinder und Erwachsene toll – letztere oft wegen der erstaunlichen Architektur. Nicht nur Touristen, sondern vor allem Wiener Familien stehen bei Schlechtwetter Schlange. Wer eine Jahreskarte hat, darf durchgehen, alle anderen müssen warten…
Tipp 1: Wetterlage
Geht bei Schönwetter ins Haus des Meeres. Das erscheint vielleicht absurd, aber vor mit Kindern ist es aufgrund der Enge angenehmer, wenn nicht so viel los ist. Wenn möglich lasst den Kinderwagen überhaupt im Hotel. Natürlich könnt ihr ihn mitnehmen, aber dann müsst ihr ihn entweder im Erdgeschoß stehen lassen oder ihr nehm immer den Lift (Wartezeiten!). Besser Babys in die Trage nehmen und Kleinkinder notfalls ein Stückchen tragen.
Tipp 2: Kombitickets
Wenn ihr auch in den Zoo wollt, haltet Ausschau nach Kombitickets. Die sind meisten etwas günstiger. Wer eine Jahreskarte für den Zoo hat, bekommt beim Eintritt im Haus des Meeres ebenfalls eine Vergünstigung.
Tipp 3: Klettern am Haus des Meeres
Im Sommer kann man außen am Haus des Meeres auch Klettern und Bouldern! Material gibt es zum Ausleihen, also ran an die Seile!
4. Puppentheater Lilarum
Jaaaa! Ich empfehle euch unbedingt einen Besuch im Puppentheater! Denn: das Lilarum ist eines der entzückendsten und am liebevollsten gestalteten Puppentheater, die ich mit meinen Kindern je besucht habe. Wir lassen keine Vorstellung aus und ich gehe selbst auch gerne hin. Es gibt nicht einfach Kasperl & Co, sondern bunte Vögel, Maulwürfe, Fische, Wassernixen, Pinguine oder anderes Getier. Und Menschen natürlich. Die Geschichten und Lieder aus den Stücken sind eigens geschrieben, oft geht man mit einem Ohrwurm nach Hause.
5. Naturhistorisches Museum
Vom Dinosaurier bis zur ausgestopften Giraffe findet man hier alles. Was genau Kinder so daran fasziniert? Ich weiß es nicht. Wir haben auf jeden Fall eine Jahreskarte für das Naturhistorische Museum und kommen regelmäßig. Allein die Dino-Abteilung muß jedes Mal besucht werden, um zu schauen, ob die Dinosauier noch nicht ausgebrochen sind…
Tipp für WienerInnen
Für Kinder ist der Eintritt bis zum 18. Lebensjahr sowieso kostenlos. Wenn ihr öfter kommt, zahlt sich eine Jahreskarte aus oder noch besser: eine Mitgliedschaft bei den Freunden des Naturhistorischen Museums. Erstens gibt es immer viel Programm für Kinder und Erwachsene und zweitens gibt es normale Mitgliedskarten sowie auch Partnerkarten (für zwei), die wie Jahreskarten des NHM funktionieren (nur, dass man sich eine Karte holen muß beim Eintritt – ist dann natürlich kostenlos). Das ist praktisch, wenn auch mal der Papa mit möchte.
6. Lainzer Tiergarten
Eigentlich empfehle ich den Lainzer Tiergarten eher für kleinere Wanderungen als zum Sightseeing. Das Gelände ist auf jeden Fall überwiegend kinderwagengeeignet und die Kinder lieben es, die Tiere in den Freilauf-Gehegen zu suchen und durch das Grün laufen. Zwischendurch gibt es überall immer wieder Spielplätze oder man wandert zum Aussichtspunkt auf der Hubertuswarte. Auch schon für kleinere Kinder geeignet, weil nicht zu steil. Pausen kann man ja immer einlegen.
7. Tolle Parks und Naherholungsgebiete in Wien
Überall in Wien gibt es sehenswerte und vor allem von Kindern bespielbare Parks. Jeder von ihnen hat wenigsten einen Spielplatz, viele bieten auch Naturerlebnis, Tiere oder andere Spezialveranstaltungen und Angebote. Das Schöne: sie sind über ganz Wien verstreut. Egal, wo man sich befindet, es ist immer ein Park in der Nähe. Zentral findet man den Rathauspark direkt am Ring. Dort gibt es immer einen kleinen aber feinen Spielplatz. Zu fast jeder Jahreszeit gibt es dort auch am Rathauspatz Veranstaltungen, die mal mehr und mal weniger für Kinder geeignet sind (Eislaufen, Zirkus, Filmfestival, Weihnachtsmarkt, …). Der Türkenschanzpark liegt wie alle weiteren genannten Parks außerhalb des Gürtels und ist eine Oase der Stille im 18. Bezirk. In den Blumengärten Hirschtetten gibt es neben dem Palmenhaus auch noch Schafe und Ziegen auf der Wiese, Wildkätzchen und Ziesel sowie Schilkröten, Schlangen und alles mögliche andere Getier, einen enormen Spielplatz und viele andere Erlebniszonen sowie mehrmals jährlich Sonderveranstaltungen wie etwa die Orchideenschau oder den sehr beliebten Weihnachtsmarkt. Ein Park meiner Kindheit ist der Donaupark mit dem Donauturm (und seiner tollen Aussichtsplattform) nahe der U1 Station Kaisermühlen, bzw. Alte Donau. Dort gibt es auch eine Parkbahn und den wienweit bekannten Sparefroh-Spielplatz. Der Schwarzenbergpark Neuwaldegg im 17. Bezirk und der Nationalpark Lobau im 22. solltet ihr besuchen, wenn ihr nach Naturlerlebnis sucht und vielleicht einen ganzen Nachmittag Zeit habt. Und zuletzt: die Donauinsel – dort gibt es im Sommer übrigens auch einen Wasserspielplatz und einen Klettergarten und ganz viele weitere Spielplätze.
8. Wiener Prater (Wurstelprater)
Das Gebiet rund um den Prater ist eigentlich ebenfalls ein Naherholungsgebiet (die Praterauen). Hier kann man Sporteln, Spielen, sich entspannen oder mit den Kindern einen der unzähligen Spielplätze besuchen. Im Prater selbst werdet ihr euch nicht erholen, aber bestimmt amüsieren. Es ist … laut. Deshalb: vorsicht mit ganz kleinen Kindern, die lärmempfindlich sind. Im Herzen des Wurstelpraters dröhnt alle zwei Meter ein anderer Sound, Lichter blinken, das Autodrom tutet und über Lautsprecher werdet ihr für die nächste Attraktion angeworben. Ich liebe den Prater, er ist eine andere Welt. Natürlich solltet ihr mit dem Riesenrad fahren, wenn ihr das immer schon machen wolltet. Wer keine Höhenangst hat: auf dem hohen Kettenkarussell in der Mitte vom Prater hat man zu einem geringeren Preis eine genauso gute Aussicht über Wien. Auf dem Blumenrad übrigens ebenso. Und auch für kleinere Kinder gibt es im Prater viel zu sehen: Rutschen, Hindernisparcours, Wasserbahnen, Märchenbahn (die wir recht langweilig finden), Grottenbahn, Trampoline und und und…
9. Waldseilgarten Kahlenberg
Den Waldseilgarten Kahlenberg hat mir ebenfalls jemand empfohlen – wir waren leider noch nicht dort. Da ich selbst Klettergärten liebe, werde ich es mit den Mädels bestimmt noch ausprobieren. Allerdings ist das eher eine „Attraktion“ für ältere Kinder. Kleinere werden aufgrund der Mindestanforderungen an Körpergröße vermutlich kaum einen Bruchteil des Kletterangebots ausnutzen können.
10. Info-Plattformen für Kinder in Wien
Mein letzter Tipp ist keine Attraktion, sondern Infoplattformen, auf denen ihr euch über das aktuelle Angebot in Wien informieren könnt. Das zahlt sich auch aus, wenn man nur kurz hier ist, denn manchmal gibt es tolle Veranstaltungen, die man teilweise sogar kostenlos besuchen kann. Auf der WienXtra Seite könnt ihr euch alle Infos zu aktuellen Veranstaltungen aber auch zu vielen anderen Angeboten für Kinder in Wien informieren. Feine Ausflugsziele mit Beschreibung findet ihr bei Mamilade und Babymamas informieren sich am besten auf der gleichnamigen Webseite!
War es das?
Nein, natürlich nicht. Die Liste lässt sich noch sehr viel weiter fortsetzen. Das würde diesen einen Beitrag aber sprengen, deshalb habe ich erstmal meine persönlichen Favoriten zusammengestellt und mit Insider-Tipps versehen.
Plant ihr in nächster Zeit einen Urlaub in Wien? Nein? Solltet ihr unbedingt! Gerade im Sommer ist Wien wundervoll! (ok, im Winter auch, nur trüber …)
Fürs Haus des Meeres kann man ebenfalls sen Eintritt mit den Dixie Schachteln nutzen. Und man braucht jeweils nur drei pro Eintritt.
Ah! Super, danke! Ich hätte mal besser auf unseren Dixie Schachteln nachsehen sollen 😉
wo kann man gut und günstig in Wien mit zwei Kindern und zwei Erwachsene ein paar Tage nächtigen mit eventuell Frühstück? Wir wollen in Schönbrunn usw……
Hi! Was ist denn günstig für euch (das ist immer relativ, glaube ich 😉 ) Ich würde AirBnB empfehlen oder vielleicht im Hostel. Das Wombats City Hostel ist sehr schön und ich glaube leistbar. Günstigere Hotels sind leider oft auch etwas weiter draußen. Sonst vielleicht auch das Jufa Hotel in Wien, das liegt immerhhin an der U3.
Alles Liebe,
Judith
Pension Huber, Hauptstraße 90-92, 3420 Kritzendorf, freut sich über Familien mit Kindern. Ich biete Küche, Zimmer, DU/WC, freies W-LAN, kostenloser hauseigener Parkplatz, teilw. mit Balkon, S40-Bahn nach Wien kurze Fußweg und in 20 bis 25 Minuten am Stephansdom.
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