Habt ihr sie auch? Diese enorm umfangreiche Kiste oder Schublade, in der sich alles an Geschenken der letzten Jahre sammelt, was zwar lieb gemeint war aber für euch völlig unbrauchbar ist. Man gibt sie nicht gerne weg, weil da ist ja noch das schlechte Gewissen: hat mir das nicht XY in Liebe geschenkt?
Schluß damit! Kein Scherz. Ich muß gestehen, ich habe schon vor langer Zeit aufgehört, mir Geschenke und damit meistens Kleinkram aufzuheben, nur weil ich sie geschenkt bekommen habe. Lange,bevor ich ans Ausmisten gedacht habe. Aber nicht, weil ich es böse mit den Schenkenden meine, sondern weil mir Zeug, das ich nicht benutze nur die Regal verstopft.
Ich war bei allem Chaos hier also immerhin bei Geschenken dem Grundsatz treu: nicht mehr so viel hinein lassen. In einem Menschenleben egal wie lange, kommt es zu so vielen Fehlgeschenken. Das ist offenbar nur menschlich und auch niemandem übel zu nehmen – ich habe sicher auch schon daneben gegriffen bei Geschenken. Aber es macht auch wirklich keinen Sinn sich Dinge aufzuheben, für die man keine Verwendung habt, ja die nicht einmal als Dekoration herhalten können oder als Spielzeug.
Ihr müsst folgende Glaubenssätze überwinden:
- Man darf keine Geschenke weiterschenken
- Punkt 1 + vor allem wenn dieses sehr viel Geld gekostet hat. Wäre ja schade darum.
- Ich kann nichts wegwerfen, dass mich an jemanden erinnert.
- Man darf nichts wegwerfen, was jemand mühevoll für mich gebastelt hat.
Zu diesen vier Punkten habe ich noch folgende Erweiterungen und Überlegungen, warum ihr Geschenke trotzdem ruhigen Gewissens aussortieren dürft und wie ihr eure Zweifel überwinden könnt:
- Ihr braucht das Ding einfach nicht. Das ist der wichtigste Grund. Wenn ihr das Geschenk anguckt und denkt:“Und, was soll ich damit?“, dann macht es keinen Sinn, dieses aufzuheben. Ihr werdet auch in fünf Jahren noch keine Verwendung dafür gefunden haben.
- „Oh Mann, das war sicher teuer!“ Egal. Wenn ihr denkt, es war teuer, dann schenkt es doch jemandem weiter, der es gebrauchen kann. Wenn es für euch nichts wert ist, hilft es nichts, wenn es alles Geld der Welt gekostet hat.
- Ich finde es übrigens nicht so schlimm, Geschenke Weiterzuschenken, wenn sie am Ende bei jemandem landen, der etwas damit anfangen kann. Wegen des Preises dürft ihr aber kein schlechtes Gewissen haben, letztlich habt ihr es nicht bezahlt.Wenn es euch wirklich ums Geld leid tut, dann könntet ihr das Ding auch verkaufen.
- Wenn es um Geschenke geht, die ihr schon ewig zu Hause herumliegen habt gilt zusätzlich die alt bewährte Frage: „Bedeutet es mir etwas? Erinnert es mich an etwas?“ Hier bin ich ganz bei Marie Kondo: wenn mein Herz an einem Ding wirklich hängt, dann sollte ich es vielleicht doch aufheben. Gut, dass das nur bei sehr wenigen Dingen wirklich der Fall ist, sonst kämen wir hier nicht weiter.
- Allerdings – und das ist wirklich wichtig für Eltern – wir müssen nicht alles Selbstgebastelte unserer Kinder für immer und ewig aufheben. Über die Jahre sammeln sich unzählige Dinge an, welche die Kinder im Kindergarten und in der Schule basteln. Natürlich möchte man sich am liebsten jedes einzelne Stück als Erinnerung aufheben, aber niemand hat so viel Stauraum. Ich hebe fast alle Dinge eine Weile auf. Einige meiner Lieblings-Zeichnungen und Lieblings-Bastelarbeiten werden aufgehängt und kommen dann in eine Kiste zum Aufheben. Alles andere muß leider weichen, sonst hätte ich hier schon eine Gemäldesammlung.
- Ihr enttäuscht niemanden, wenn ihr Dinge weggebt! Wirklich! Ich glaube nicht, dass jemand durch eure Wohnung gehen wird, um sei Geschenk von vor fünf Jahren dort stehen zu sehen. Oder etwa doch? Falls die fünfte Urstrumpftante von links doch mal nach der hübschen Vase fragt, die sie euch zur Hochzeit geschenkt hat, dann ist sie eben irgendwann zu Bruch gegangen. Kann passieren. Schlimmstenfalls kommt die Urstrumpftante nächstes Mal mit einer neuen Vase an… (Ihr könnt an dieser Stelle natürlich auch die Wahrheit sagen, aber manchmal darf man die Gefühle anderer schon schonen, finde ich)
- Zuletzt: „Gewinne ich etwas damit, wenn ich das Ding weggebe?“ Also zum Beispiel Platz im Schrank – das wird wohl am häufigsten der Fall sein. Bei mir jedenfalls.
TIPP Kleinkram ausmisten
Kleinkram-Strategie: Wenn ihr etwas neues geschenkt bekommt oder euch kauft, das ihr gerne behalten möchtet, müsst ihr euch von einem alten Teil trennen. So lasst ihr nicht mehr in euer Zuhause, als schon drin ist.
Bei Kleinkram rentiert es sich auch einfach laufend immer wieder durchzugehen und zu schauen, ob man etwas das herumliegt noch braucht.
Übrigens habe ich beschlossen, ich werde der Kleinkram-Lade ein eigene Kapitel widmen. Die kennt ihr nämlich sicher auch, meist befindet sie sich in der Küche oder im Vorzimmer und man meint, sie könnte augenblicklich explodieren …
Kleinkram gut es ja überall im Haus. geht mal durch und sammelt in einem Wäschekorb ein, was ihr findet. Bestimmt habt ihr auch schon ein paar Dinge im Hinterkopf, die ihr sowieso schon lange los werden wolltet und nur noch nicht die Motivation dafür hattet …
Wochenaufgabe #wirmistenaus
Natürlich gibt es diese Woche auch eine Wochenaufgabe: bei Birgit geht es heute dem Kleiderschrank an den Kragen. Diesmal hab ich es etwas leichter, weil ich wenigstens meine Sachen regelmäßig ausmiste 😉 Wusstet ihr, dass wir rund 33 Prozent unseres Schrankes einfach so angeschaut weggeben könnten, weil wir es sowieso nie tragen? Schockierend? Ja, für mich auch und das, obwohl ich regelmäßig ausmiste im Schrank.
Gaaanz wichtig finde ich den Punkt mit den Kinderwerken. Wenn ich etwas supertoll finde kommt das Datum drauf und es wird aufgehoben. Für beide Kinder gibt es je eine Kiste für solche Dinge. Aufgehängte Bilder werden ausgetauscht, vieles wird…bevor es entsorgt wird fotografiert und kommt als Bild ins Fotobuch. Dann vergisst man auch Dinge nicht, die zwar andenkenswert aber irgendwann doch auch verstaubt oder kaputt waren
Ja, das mit dem Abfotografieren ist eine gute Idee. Werde ich mir merken. Und sonst handhaben wir es genau so 😉 Ich glaube, als Erwachsener freut man sich, wenn man ein paar seiner Kinderwerke überreicht bekommt. War zumindest bei mir so. Müssen ja keine ganzen Kisten sein 😉
LG, Judith
Kommt wohl auf einen selbst drauf an. Ich hätte mich nicht gefreut und hab die Begeisterung meiner Mama über meine Werke schon als Kind nicht ganz nachvollziehen können 😉 Ich hab mich aber sehr drüber gefreut, dass meine Mama ein paar Anziehsachen aufgehoben hat und ich die meinem Kimd nziehen konnte.
Ja, das stimmt. Wir haben hier auch ein paar wenige Sachen, die ich schon angehabt habe für unsere Kinder. Ich finde das dann immer besonders entzückend, vor allem, weil es überwiegend Sachen sind, die meine Mama selbst gestrickt hat. <3
Mein Töchterchen hat im Kindergarten einen Quirl aus Holz gemacht (aus einer Tannenbaumspitze) – allerdings ist der nicht so gut geworden, dass man ihn wirklich benutzen hätte können. Das sperrige Ding lag dann ein paar Monate rum und hat nicht in Schubladen gepasst, bis ich es dann heimlich entsorgt habe. Am gleichen Abend kommt das Töchterchen zu mir und sagt – ohne Zusammenhang – „Mama, ich kann mich noch an alles erinnern, was ich schon gebastelt habe.“
Nach dem Quirl hat sie allerdings nie mehr gefragt.
Eine Tante ist grad am Ausmisten. Sie will ihren Kindern nicht die ganze Arbeit hinterlassen, hat sie gemeint. Von ihr hab ich einen ganzen Ordner mit von mir Gemaltem und Gebasteltem zurückbekommen. Ich hab mich bedankt und alles weggeworfen – was soll ich mit meinen alten Werken?
Oh ja, das kenne ich. Wirklich schwierig. ich hab von Mama noch so viele Sachen von Papa. Es wird nun Stück um Stück gehen müssen …
Danke für den interessanten Beitrag, dass bringt mich wieder ein Stück weiter.
Einen Tipp für Kindergemälde und Gebasteltes habe ich noch: Einscannen oder Fotografieren. Meine Große Tochter ist jetzt 18 und wir hatten schon mehrmals Spaß daran Bilder oder Schulhefte durchzustöbern. Natürlich archiviere ich so auch nur eine Auswahl der besonderen Dinge, an denen eine Erinnerung oder ein breites Lächeln hängt.
Ja, das ist wirklich ich eine gute Idee! Ich habe auch noch ein paar alte Schulhefte und finde das sehr spannend 😉
[…] Übrigens: Bei Stadtmama geht es heute um Kleinkram & Geschenke zum Artikel geht es hier. […]
Ich habe eine „Geschenke-Schachtel“. Hier kommen dann auch Geschenke, die ich erhalten habe und nicht haben will, rein. Dann mit Namen des Schenkenden, damit ich es nicht unbedingt zurück schenke. So habe ich einen kleinen Vorrat, wenn ich wieder einmal nach einem passenden Geschenk für jemanden suche. In die Schachtel kommen nur Sachen rein, wo ich auch eine Vorstellung davon habe, wer damit eine kleine Freude hat. Auch wenn ich während des Jahres etwas Passendes finde, bewahre ich es in der Schachtel auf. In meinem Kalender habe ich eine Geschenke- und Wunsch-Liste, damit ich nichts doppelt besorge.
Die Schachtel ist eine größere Schuhschachtel. Sie darf auch nicht größer sein, sonst wird es eine Kram-Kiste!
Liebe Grüße
Klara
Das ist eine schlaue Idee mi der Beschriftung! 😉 hehe. Sollte ich mir merken. Nur für den „Notfall“