Das Schlafzimmer. Ein Ort der Ruhe und Entspannung. Im Traum wenigstens. Oft mutiert es aber zum genauen Gegenteil: zur Rumpelkammer. Zeug liegt herum, daneben der typische Ablagesessel, der vor Wäsche überquillt. Und ich denke mir: SO GEHT ES EINFACH NICHT!
Geht es euch auch so? Ja? Dann los! Ran ans Ausmisten eures Schlafraumes – ich habe wieder ein paar brauchbare Tipps für euch gesammelt.
Oase der Entspannung oder Abstellkammer?
Das Schlafzimmer sollte ja eigentlich eine Oase der Entspannung sein für uns. Immerhin verbringen wir annähernd die Hälfte unseres Lebens schlafend. Da hätten wir doch eigentlich ein schönes Schlafzimmer verdient. Aber leider – ich habe es nicht nur bei uns sondern auch schon bei vielen anderen beobachtet: das Schlafzimmer ist offenbar einer der beliebtesten Orte, um den fehlenden Stauraum einer Abstellkammer zu ersetzen. Es ist ein Ort, an dem normalerweise kein Durchgangsverkehr herrscht, den man Besuchern nicht zuallererst zeigt. Das macht ihn leider häufig tatsächlich zur Abstellkammer, denn sehen tut es ja niemand. Ausser uns.
Je nachdem wie zugerümpelt euer Schlafraum ist, werdet ihr aber hoffentlich trotzdem ein halbwegs leichtes Spiel haben, denn das Ziel – eine entspannte Atmosphäre – sollte ein guter Ansporn sein. Der Schlafraum gilt letztlich auch als einer der Räume, mit denen man ganz einfach mit dem Ausmisten beginnen kann. Es ist ein sehr persönlicher Raum und es heißt, herrscht hier mehr Ordnung, fällt es einem leichter, auch im restlichen Wohnbereich eine reduziertere Ordnung zu schaffen.
Schlafzimmer Ausmisten: Fragen & Lösungen
Bevor ihr beginnt, legt oder setzt euch am besten kurz aufs Bett, schaut euch im Schlafzimmer um und stellt euch folgende Fragen und überlegt euch gleich, wie ihr das jeweilige Problem lösen könnt.
- Was stört mich, was muß weg, was darf bleiben, muß aber anders organisiert oder arrangiert werden. Oft geht es im Schlafzimmer nicht so sehr ums Ausmisten, sondern um sinnvolles Ordnen.
- Was gehört nicht hierher? Alles, was nicht ins Schlafzimmer gehört, sollte Ausgemistet oder an seinen Platz zurückgebracht werden!
- Haben wir ausreichend geschlossenen Stauraum? Also richtige Aufbewahrungsmöbel wie etwa Kommode mit Laden, geschlossener Kasten oder ähnliches? Offene Regale sind nett, um zu dekorieren, mutieren aber gerne zur Ablage aller möglichen Dinge!
- Ist der Kleiderschrank oben vollgeräumt? Ablageflächen auf dem Kasten sind genauso verführerisch wie offene Regale. Zugegeben, dort oben etwas zu verstauen trägt nicht auf, trägt aber leider dazu bei, dass das Schlafzimmer zur Abstellkammer wird.
- Schwieriges Thema: getragene Kleider, die noch nicht schmutzig genug für die Wäsche sind, aber (wenigstens bei mir) nicht wieder rein den Kasten dürfen. Ich habe geradezu panische Angst davor, Kleidermotten zu bekommen – die wird man bekanntlich nie wieder los. Ich selbst habe dazu bisher keine Patentlösung gefunden, bin aber mit unserem stummen Diener (wie es ihn zB auch bei IKEA gibt) sehr zufrieden. Zu voll darf man ihn nicht werden lassen, das sieht optisch natürlich keinesfalls gut aus. Aber von Empfehlungen, einmal getragene Sachen irgendwo anders zu lagern halte ich auch nichts. Dort (wo auch immer, aber nicht im Schlafzimmer) vergesse ich, sie in der Früh anzuziehen.
- Wenn ihr einen Wäschekorb im Schlafzimmer habt (was eigentlich nicht empfehlenswert ist, ich aber aus Bequemlichkeit habe), dann zieht einen geschlossenen Korb einem offenen vor. Das wirkt ruhiger als der Blick auf den Schmutzwäschehaufen im Korb.
- Die Ablagefläche unter eurem Bett: Oh ja, ich bin mir sicher, es gibt etwas, was ihr unter eurem Bett lagert. Prinzipiell ist es natürlich am schönsten, wenn diese Fläche leer ist, dann ist sie auch am einfachsten zu reinigen. Braucht ihr aber den Stauraum, empfiehlt es sich aus Feng Shui Sicht, dort maximal Textilwaren (also zB Sommer/Winter Wechselgarderobe, Decken oder ähnliches) zu lagern. In schiebbaren Unterbettboxen, die man gut verschließen kann.
- Kleiderschrank/Wäsche: Kleidung Ausmisten ist ein sehr umfangreiches und wird eine eigene Aufgabe nächste Woche sein. Vorab: versucht nicht mehr Wäsche zu haben, als ihr in eurem Kasten unterbringt. Es bringt gar nicht, mehr Stauraum anzuschaffen (wenn ihr eigentlich genug habt), um noch mehr Klamotten reinstopfen zu können, die ihr gar nicht alle tragen könnt. Bevor ihr also noch eine Kommode zukauft, schaut, ob ihr nicht etwas an Inhalt weggeben könnt. Wie, das erklärt euch Birgit nächsten Donnerstag.
So wird euer Schlafzimmer zur Entspannungs-Oase
Habe ich schon etwas von Feng Shui geschrieben? Nein, ernsthaft, ich beschäftige mich nicht einmal wirklich viel mit Feng Shui, aber es gibt einfach ein paar grundlegende Regeln, wie ihr euer Schlafzimmer in einfachen Schritten zur Wohlfahl-Oase umgestalten könnt.
Elektrik/Kabel: es ist bekannt, dass Kabel, vor allem unter dem Bett, die Schwingungen im Raum und damit im Schlafzimmer vor allem den entspannten Schlaf stören. Also warum nicht aus damit, wenn sie sich verhindern lassen. Wir haben sonst sowieso Kabel einfach überall im Haus. Schaut vielleicht auch, dass euer Radio nicht permanent im Standby Betrieb ist und Steckdosen in der Nacht abschaltbar sind – das reduziert den Elektrosmog schon einmal ein gutes Stück 😉
Lichtspiele: ja, genau so ist es gemeint. Deckenlampen sind praktisch, wenn man etwas sucht, aber … also ich persönlich lese nicht mit der Deckenlampe an. Und für ein wenig Romantik mache ich sie auf jeden Fall aus. Schön sind viele kleinere Lampen im Zimmer oder auch Kerzen (also zusätzlich).
Bettwäsche und Decken Matratzen sollten regelmäßig Atmen können, Bettdecken ebenso. Lüftet deshalb öfter und lasst Luft an Decken & Matratze. Wenn ihr eine Terrasse oder einen Balkon habt, legt die Decken und Polster gerne mal an die Luft – auch im Winter. Ihr werdet eure Freude damit haben, die Hausstaubmilben eher weniger. Die mögen so viel frische Luft nämlich gar nicht. Die meisten Decken kann man auch Waschen – gelegentlich ist das empfehlenswert und vor allem bei Synthetik leicht umzusetzen. Ich mache es bei Bedarf öfter, aber mindestens zwei Mal im Jahr. Für Daunendecken- und Pölster braucht man allerdings einen Wäschetrockner, der ein Daunenprogramm hat! Ich lasse danach bei wärmen Wetter noch draußen Nachtrocknen.
Bei den Bettbezügen solltet ihr unbedingt auf die Qualität achten. Es zahlt sich aus, hochwertige Materialien zu kaufen (wirklich!). Nicht nur wegen der Zusammensetzung, denn hochwertiges Satin greift sich eben einfach anders an. Gute Bettbezüge halten auch deutlich länger als günstige. Ich habe mir mein erstes wirklich teures Bettzeug vor mittlerweile 15 Jahren geleistet und es ist immer noch einwandfrei (außer, dass meine damalige Katze mir leider ein paar Fäden gezogen hat. Schwamm drüber, sieht man kaum), immer noch kuschelweich, (vor allem!) bügelfrei und nicht ausgewaschen. 15 Jahre! Das ist unfassbar. Damals habe ich über den Preis geschluckt – als Student sitzt das Geld nicht so locker. Im gleiche Zeitraum habe ich aber bereits mehrerer günstigere Überzüge gekauft und wieder weggegeben. Es zahlt sich also auch aus finanzieller Sicht aus.
Kuschel- und Wohlfühlecke: lest ihr eigentlich auch im Bett? Trinkt ihr manchmal einen Tee? Macht euer Bett zum Wohlfüleck im Zimmer. Perfekt sind Polster zum Reinkuscheln und schön ist es auch, wenn man vom Bett direkt durch das Fenster den Himmel sehen kann.
Notizbuch am Nachtkästchen: das hat nun so gar nichts mit der Einrichtung und Ordnung zu tun, aber ich liebe es. Wenn mir etwas einfällt, nehme ich das Notizbuch und schreibe es schnell auf. Und danach schläft es sich viel besser …
Die Wochenaufgabe – auch bei uns: das Schlafzimmer
So, ich bin nun am Ende meiner Weisheit. Die Wochenaufgabe ist diesmal natürlich, das Schlafzimmer. Ich hoffe, meine Tipps helfen euch dabei, euer Schlafzimmer endlich nach euren Wünschen gemütlich zu machen (so es das nicht schon ist).
Ich selbst werde das Ausmisten des Schlafzimmers am Wochenende angehen und habe einen Teil der Tipps bereits umgesetzt. Was zu tun ist, weiß ich schon, jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln. Deshalb gibt es jetzt auch noch keine Vorher-Nachher-Bilder und auch kein Video – ich werde euch meine persönlichen Lösungen in der Gruppe präsentieren.
Weg gehört hier vor allem viel Zeug, das im Schlafzimmer nichts zu suchen hat. Zum Beispiel der Lego Adventskalender von vor zwei Jahren (ja, echt!), die Rucksäcke mit Sammlungen von Material zu den Berufsweltmeisterschaften der letzten Jahre, ein Wäschekorb mit Dokumenten, die ich einsortieren muß und Kleinkram, der keinen fixen Platz hat. Wichtig ist es vor allem, für alles einen Platz zu finden. Was keinen hat, muß weichen.
So bleibt ihr am Ball!
Ich drücke euch Die Daumen, dass ihr alles schafft, was ihr euch vornehmt und freue mich wie immer auf Feedback und Berichte in unserer Facebook Gruppe oder auch direkt an mich! Wenn ihr jeden Donnerstag automatisch die neue Wochenaufgabe zur Challenge und allen weiteren Stadtmama News direkt in euer Postfach bekommen wollt, dann meldet euch am besten für meinen Newsletter an (unten oder Pop Up). So versäumt ihr bestimmt nicht mehr!
Wie ihr beim Ausmisten am Ball bleibt – Durchhänger gehören hier nämlich leider irgendwann zum Programm – und wie ihr euch nicht entmutigen lasst, verrät euch heute Birgit in ihrem aktuellen Blogpost.
Zur Übersicht aller Aufgaben mit Leseliste geht es HIER!
Super, GENAU DAS brauchen wir für unser kleines Schlafzimmer, bevor das zweite Zwerglein einzieht 🙂 Danke für den schönen Beitrag! Ich bin gespannt, wie wir es umgesetzt bekommen. Toi-toi-toi uns allen, dass wir bald wunderbar entspannte, Ruhe ausstrahlende Schlafzimmer haben!
Viele Grüße,
Kerstin 🙂
… vom Laboratorium für Nachhaltigkeit
Liebe Kerstin,
… ja, so ähnlich ist es bei uns auch. bevor das 3. Zwergi einzieht, muss noch ein bisschen etwas gemacht werden. unter anderem Zeug rausgeschafft 😉 Ich drück auch die Daumen. LG, Judith
[…] nicht fertig. Trotzdem: Es ist Zeit für eine neue Aufgabe bei der #wirmistenaus-Challenge von Stadtmama und […]
Sehr interessant, dass Bettwäsche und Matratzen regelmäßig atmen müssen und man daher regelmäßig lüften sollte. Ich habe mir überlegt Daunendecken zu kaufen, weil mir eine Freundin gesagt hat, dass sie mit diesen äußerst zufrieden sei und meine Bettdecke inzwischen schon ziemlich alt ist und eventuell nicht genug Luft abbekommen hat.
Ja, das gilt natürlich auch für Decken von Erwachsenen. ich hatte lange Kamelhaardecken und auf denen war explizit vermerkt, dass sie sich durch ausreichende Lüftung quasi selbst reinigen (damit sind natürlich nicht Flecken gemeint 😉 )