Bereits im Sommer haben wir den Stokke Trailz getestet. Nicht, dass wir jetzt noch einen neuen Kinderwagen brauchen würden, aber den stylishen Luxuswagen zu testen war schon eine Versuchung… ;). Deshalb habe ich ihn für euch genauer unter die Lupe genommen und mir angesehen, womit er uns zum Kauf überzeugen möchte.
Eigentlich nutzen wir unseren Kinderwagen mittlerweile nur noch rund einmal pro Woche, wenn überhaupt. Den Stokke Trailz im Vergleich zu unseren bisherigen Kinderwägen zu testen hat mich aber trotzdem gereizt. Momentan sind wir nur noch unseren Buggy gewöhnt, das heißt wir sind klein, leicht und wendig unterwegs. Der Stokke Trailz war deshalb mal wirklich zur Abwechslung ein ganz anderes Fahrgefühl.
Stokke Trailz: erster Eindruck
Was mich eindeutig beeindruckt hat: den Stokke Trailz kann man ohne Anleitung in nur wenigen Minuten zusammenbauen. Die Klicksysteme sind logisch und funktionieren einfach genau so, wie sie sollen. Als er dann so vor mit stand, dachte ich: na bumm! Neben dem Stokke Trailz verschwand unser schmaler und leichter MacLaren XT Buggy ziemlich. Er sah plötzlich aus wie ein Baby-Buggy. Der Stokke ist auf jeden Fall größer als jeder andere Kinderwagen, den ich je gefahren habe, ja vom Gefühl her auch größer als unser Phil&Teds, den wir ein paar Monate hatten. Dafür ist er aber robust, stabil und als enormes Plus für große Eltern ist er einfach sehr hoch. Besonders gefällt mir mit meinen 1,82 Metern die Höhe der Lenkstange. Sie lässt sich in mehreren Stufen verstellen (sogar höher, als ich sie eigentlich brauche) und auch so niedrig, dass das kleine Fräulein den Wagen ebenfalls gut lenken kann.
Das Handling: Einfach einfach
Auch der Sitz ist auf einer guten Höhe befestigt. Zuerst dachte ich, das ist total unpraktisch, weil das ganz kleine Fräulein nicht mehr alleine rein und raus kommt, wie sie es vom Buggy gewöhnt ist. Irrtum. Es hat ihr sogar viel Spaß gemacht immer wieder hinein und wieder hinaus zu klettern. Außerdem war sie unglaublich begeistert von der Aussicht auf dem hohen Sitz, dass wir den Kinderwagen öfter nutzen mussten als ich das normalerweise tue.
Die Fußbremse funktioniert super und hat eine große Auftrittfläche, was im vollgepackten (und -geparkten) Bus sehr praktisch ist. Was besser sein könnte ist die Einstellung der Sitzpositionen des Sportsitzes. Für mich fehlt eine flachere Einstellung in Richtung Liegeposition. Mein Mädchen hat es wohl nicht gestört, sie schläft aber im Kinderwagen sowieso nie und wenn überhaupt ist sie schon so übermüdet, dass ihr alles egal ist.
Das Umstecken der Sitzposition und wechseln zwischen vorne und hinten funktioniert übrigens ganz einfach. Ist die Blickrichtung zum Fahrer gerichtet gibt es insgesamt drei Liege/Sitzeinstellungen.
Schön finde ich übrigens auch, dass man das Sonnenverdeck hinten aufzippen und ein wenig mehr nach vorne klappen kann, um es der Sonnenposition anzupassen.
Das Stokke Trailz Fahrgefühl
Der Stokke Trailz ist für seine Größe recht wendig, obwohl das wiederum fast mein einziger Minuspunkt von meiner Seite ist. Er ist nicht so wenig wie ein kleinerer und leichterer Kinderwagen (ich habe unseren damals AUCH nach dem Gewicht ausgesucht). Fährt man öfter mit alten Straßenbahngarnituren wäre das ein Nachteil. Dafür gibt ihm sein Gewicht wiederum mehr Stabilität. Mit frisch aufgepumpten Reifen fährt er sich hervorragend auch mit einer Hand. Die großen Reifen sind gut für Stadt und Gelände, ich schätze auch im Schnee kommt man damit gut vorwärts.
Stauraum fürs Familiengepäck: check
Ein großes Plus gibt es von mir für den gut zugänglichen und schier enormen Stauraum unter dem Sitz. Durch die gute Stabilität des Kinderwagens kann man auch noch eine ordentliche Wickeltasche an der Lenkstange befestigen und den „Kofferraum“ mit einer Badetasche füllen. Oder einem Laufrad …
Apropos Stauraum. Der Stokke Trailz schaut zwar so groß aus, ins Familienauto passt er aber trotzdem ohne zusammenklappen hinein. 😀
Was sagt die Tochter zum Stokke Trailz?
Ich habe es ja schon erwähnt, das ganz kleine Fräulein war kaum mehr herauszubringen aus ihrem neuen Ferrari. Sie hat die Aussicht genossen und sich wie die Queen gefühlt (meine Einschätzung). Auch das kleine Fräulein wollte Probesitzen. Und, na ja, hier kommt leider ein Nachteil zum Vorschein, welchen der Stokke Trailz aber mit vielen anderen Kinderwagen-Modellen gemeinsam hat: trotz der Größe fällt er für Riesenbabys wie meine zwei recht klein aus. Mit zwei Jahren ist sich das ganz kleine Fräulein in der Höhe noch gerade mal so darin ausgegangen. Im Winter bei geschlossenem Verdeck wäre sie mit dem Kopf oben angestoßen. Dass ich da bei meiner Dreieinhalbjährigen dann sowieso keine Chancen mehr habe liegt auf der Hand. Ich denke aber, das Problem werden viele andere mit durchschnittlich großen Kindern nicht haben, wenigstens noch nicht mit zwei Jahren … 😉
Stylish? Klar.
Ja stylish und schön anzusehen, das ist er auf jeden Fall und liegt bei diesem Design wohl auf der Hand. Natürlich gibt es auch noch unzählige ebenso stylishe Accessoires, die man je nach Geschmack und Typ ergänzen kann. Zwar ist der Style-Faktor nicht mein Hauptgrund für eine Kaufentscheidung, aber ich kann mich auch nur schwer gegen eine überzeugende Optik wehren … 😉

Bild Credits: Stokke
Und wie ist jetzt das Preis/Leistungs-Verhältnis?
Hier muß ich ehrlich sagen: kann man bei einem so hochpreisigen Lifestyle-Produkt jemals sagen ob sich der Preis auszahlt? Ich bin überzeugt, in den meisten Fällen und sicherlich auch beim Stokke Trailz, rentiert es sich Qualitätsprodukte zu kaufen, die man im Schadensfall reparieren lassen kann anstatt sie wegzuwerfen oder sich ewig mit anfallenden Mängeln herumzuärgern. Das ist ein wichtiger Punkt auf meiner Kinderwagen-Checkliste, der für einen hochwertigen Kinderwagen spricht. Wir haben unseren ersten Wagen zwei Mal beim Service gehabt und mittlerweile fährt ihn das sechste Kind (nicht unseres, aber das wisst ihr ja 😉 ). Qualitätswägen zeigen meist auch nach zwei, drei oder vier Kindern deutlich weniger Verschleiß und man kann sie in gutem Zustand durchaus auch im Freundeskreis weitergeben oder wieder verkaufen. Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass das Handling von durchdachten (und deshalb meist auch teureren) Systemen ist einfach … durchdachter ergo einfacher. Wenn man nach einem Wagen sucht, den man lange, viel und ohne ärgerliche irreparable Abnutzungen verwenden möchte (z.B. weil vielleicht noch Geschwisterkind geplant sind), ist der Stokke Trailz sicher eine gute Wahl. Über den tatsächlichen Langzeitgebrauch kann ich nach meinem kurzen Test allerdings keine Aussage treffen.
Was meint ihr? Habt ihr vielleicht einen Stokke Trailz und noch ewas hinzuzufügen? Welchen Kinderwagen fahrt ihr?
Die AK hat auch gerade getestet, da haben Nuna, Maclaren und Babyjogger am Besten abgeschnitten..
kannst du einen von denen besonders empfehlen? 🙂
LG
Liebe Judith,
wir haben selbst seit Jahren einen MacLaren Techno XT. Wir haben ihn damals als Alternative zu unserem Kinderwagen und für den Urlaub gekauft, sind schon sehr viel damit gefahren und ich bin überzeugt von der Qualität. Habe ihn seither bereits mehrmals wärmstens weiterempfohlen. Klappt supereinfach und schnell zusammen, lässt sich gut in den Liegepositionen verstellen und ich auch für meine wirklich großen Mädchen hoch genug. Ein Vorteil ist definitiv das aufzippbare Dach – das kann man so sehr weit herunterklappen.
Allerdings habe ich auch keine (oder kaum) andere getestet, weil das einer der wenigen Buggys war, der für unsere Körpergröße hoch genug war (Lenkerhöhe). Wir hatten davor auch einen anderen MacLaren, der war uns um einiges zu niedrig. Wenn man unter 1,80 groß ist hat man sicher eine größere Auswahl 😉 Die anderen zwei bin ich noch nicht gefahren.
Ich hoffe, das hilft weiter 😉
LG, Judith