Was einem ein bisschen Zeit ohne das kleine Fräulein so bringt? Zeit! Und wie. Ich hab es schon gebraucht, auch wenn es nur ein paar Stunden waren. Und habe festgestellt, wie unkompliziert so ganz kleine Babys eigentlich sind. Zumindest im Gegensatz zu jenen kleinen Damen, die sich gerade in der ersten Pubertät, äh Trotzphase, befinden.

Nähen Teil 1

Aber darum geht es jetzt eigentlich gar nicht. Ich könnte zwar einen Roman darüber schreiben, wie genervt ich momentan gelegentlich bin, aber was ich eigentlich Schreiben möchte ist: ICH HABE ES GESCHAFFT! Ich habe dem kleinen Fräulein eine Hose genäht. Ganz ohne Schnitt. Den habe ich nämlich von einer ihrer Lieblingshosen abgezeichnet. Und weil mir der gestreifte Stoff so gut gefällt (so weich und angenehm), habe ich auch dem ganz kleinen Fräulein eine genäht (auch nach einer ihrer Hosen). Und ich bin einfach nur begeistert, dass ich das geschafft habe. Es wird schön langsam, denn beide Hosen sehen noch dazu sehr gut aus. SONY DSC

Nähen Teil 2

Weil ich daraufhin so unglaublich motiviert war, ging es ein paar Abende darauf gleich weiter. Wir haben seit zwei Wochen einen neuen Kinderwagen (einen Doppelkinderwagen – endlich. Ist aber eine andere Geschichte) und da der nun zwei Sitze hat, brauchte ich eine neue Sitzauflage für den Erstsitz, die mindestens so toll sein sollte wie die für unseren Bugaboo von BIBIart. Ich kann ja jetzt Nähen, dachte ich mir, also brauch ich mir keine mehr kaufen und mach einfach mal selbst… Na gelacht hätte ich, wenn ich daraufhin voll auf die Nase gefallen wäre. Denn ich hatte wiurklich Angst, den tollen Stoff kaputt zu machen. Aber die Auflage ist einfach wunderschön geworden.

How to DIY a Sitzauflage

  • Maße/Form der Auflage , bzw. die gewünschte Form auf Zeitungspapier quasi vom Sizt durchpausen
  • Den Schnitt habe ich auf meine zwei Stoffe, Frottier (altes Handtuch von Oma) oben /Baumwolle auf der Rückseite, übertragen und sicherheitshalber beim Ausschneiden gleich zwei Zentimeter (weil ich noch ungeübt bin) Nahtzugabe dran gelassen.
  • Um den Bezug festbinden zu können habe ich beim Stecken oben und unten je zwei Bänder eingeplant und gleich mit festgesteckt
  • die zwei Lagen links auf links Zusammennähen und durch ein ausreichend großes Loch wenden. Danach Loch vernähen. Idealerweise händisch, ich war faul und bin mit der Maschine drüber gegangen, weil man die Stelle nicht sieht)
  • Und jetzt wird es spannend – ich hab nämlich als Laie eine Weile gebraucht um als Laie zu verstehen, wie mir meine Mama versucht hat zu erklären, wie man die Knopflöcher (also die Löcher für die Gurte) näht:
  1. Ausreichend großes Stoffstück auf Links auf den Bezug legen, festnähen mit einer Naht, die das „Knopfloch“ umschließt. Mein Abstand zwischen den Nähten ist ca. fünf Millimeter, es darf aber sicher auch noch ein bisschen mehr sein.
  2. Mit einer Knopflochschere (oder spitzen Nagelschere) den Schlitz schneiden. Dabei an den Enden in Dreiecksform zur Naht hin schneiden.
  3. Den Stoff durch das Loch durchziehen und auf der anderen Seite schön feststecken. Wer die Rückseite nicht verwenden will, der braucht sich nicht so bemühen.
  4. Ich habe hier zuerst gesteckt und dann noch geheftet (!), damit mir der Stoff sicher nicht verrutscht und es schön wird. Danach entweder mit der Hand nähen (dann sieht man es vorne nicht) oder mit der Maschine ein möglichst gerade, sodass eins schönes Rechteck entsteht. Stadtmama_Auflage2Stadtmama_Bezug3
  5. Und: Fertig ist die neue Sitzauflage. Eventuell kann man den ganzen Bezug auch noch mit einem passenden Schrägband „binden“. Das habe ich allerdings nicht mehr gemacht. Ist Geschmackssache.

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Alles klar? Wer noch Fragen hat: immer her damit. Jeder, der ein bisschen Nähen kann, schafft das schon! Also ran an die Nähmaschine. Eine Bugaboo-Sitzauflage ist allerdings aufgrund der Sitzform ziemlich sicher etwas komplizierter 😉

Den tollen rosa Baumwollstoff habe ich übrigens in meinem letzten Stoffkaufrausch bei Lieblingsstücke  erstanden.